Es klingt kompliziert, ist es aber nicht: Aktuell werden zur Kontrolle der elektrischen Herzimpulse (EKG) und jene der Muskeln (EMG) meist Gel-Elektroden verwendet. Besonders bei der Langzeitdiagnostik ist das für Patienten unkomfortabel. Die TU Graz hat mit anderen Wissenschaftlern offenbar eine Lösung gefunden.
Die neuen Elektroden-Tattoos sind hauchdünn (weniger als ein Mikrometer), in ihnen verarbeitet sind leitfähige Polymere, die die elektrischen Impulse aus dem Körper übertragen. Hergestellt werden sie in einem Tintenstrahldrucker, aufgebracht werden können sie überall auf dem Körper.
Francesco Greco von der TU Graz (er hat die Tattoos gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Italien entwickelt) erklärt die Vorteile: „Die Tattoo-Elektroden passen sich den Unebenheiten der menschlichen Haut perfekt an und lassen sich auch an Körperstellen anbringen, die für herkömmliche Elektroden nicht geeignet sind, wie etwa das Gesicht. Wir sind auf direktem Weg zu einem extrem kostengünstigen System. Internationale biomedizinische Unternehmen haben schon konkretes Interesse.“
Herkömmliche Gel-Elektroden seien, insbesondere bei der Langzeitdiagnostik, für die Patienten unkomfortabel: „Sie schränken die Mobilität der Patienten ein. Weil das Gel nach kurzer Zeit austrocknet, sind die Möglichkeiten der Messungen über längere Zeiträume beschränkt.“
Das Elektroden-Tattoo lässt sich übrigens einfach mit Wasser und Seife wieder abwaschen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.