Mit zeitgleichen Razzien in Automaten-Casinos hat die Finanzpolizei Dienstag zu einem Schlag gegen das illegale Glücksspiel ausgeholt. Der Großeinsatz war der Auftakt zu einer großen Kontrollserie. Denn der Betrug mit illegalen Automaten hat eine neue Dimension erreicht. Die Hintermänner verdienen damit Millionen.
Dienstag um Punkt 12.15 Uhr schlugen die Beamten auf der Suche nach illegalen Spielautomaten in fünf Casinos in Klagenfurt und Villach zu. Obwohl die Zahl der Geräte von der Behörde streng limitiert ist, scheffeln teils mafiös strukturierte Organisationen mit zusätzlichen illegalen Geräten in dunklen Hinterzimmern ein Vermögen. Pro Woche wirft ein Automat bis zu 7000 Euro ab – für die Hintermänner ein Riesengeschäft.
Und das versuchen sie natürlich mit immer hinterlistigeren Mitteln zu verteidigen: Türklingeln und Inventar werden gegen die Kontrolleure unter Strom gesetzt. Bei Einsätzen in der Steiermark wurde Reizgas entdeckt. Mit Kameras mit Gesichtserkennung und Spezialschlössern sollen die Beamten ausgesperrt werden. Auch bei der Razzia am Dienstag mussten in Klagenfurt Türen aufgebrochen werden – einige der Casino-Betreiber ergriffen die Flucht. „Das illegale Glücksspiel hat bei uns eine neue Dimension erreicht“, sagt Rigobert Rainer, Chef der Finanzpolizei in Kärnten und der Steiermark.
Automaten versiegelt
Im Vorjahr wurden in Kärnten 433 Automaten und Gegenstände beschlagnahmt – auch bei der jüngsten Razzia hat die Finanz 34 nicht genehmigte Geräte sichergestellt, zwei Scheinfirmen flogen auf. „Dem Staat entgehen Millionen Euro an Steuern“, sagt Rainer.
Ein weiterer Grund für die jetzt gestartete Kontrolloffensive: Weil die illegalen Automaten nicht überprüft werden, bleibt der Spielerschutz auf der Strecke. Als die Finanz kurz nach 12 Uhr Mittag zuschlug, füttern bereits die ersten Gäste die Maschinen mit Bargeld. Einige haben damit schon ihr gesamtes Hab und Gut verzockt.
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