Menschenhandel, sexueller Missbrauch von Minderjährigen, schwerer Raub und Erpressung - Ermittler des Wiener Landeskriminalamtes sprengten einen illegalen Stricher-Ring im Wiener Schweizergarten. Der Drahtzieher sitzt auch in Haft: ein Rollstuhlfahrer (55), der sogar seinen Sohn zum Anschaffen schickte.
Anfang Mai 2017 brachte ein brutaler Raubüberfall in den eigenen vier Wänden die Beamten auf die lose Spur in die homosexuelle Stricher-Szene im Wiener Schweizergarten im dritten Gemeindebezirk. Nach akribischer Arbeit deckten die Beamten dort dann aber einen ganzen Menschenhändler-Ring mit einem Rollstuhlfahrer (55) als Chef auf, der aus einem Dorf in der slowakischen Provinz Jugendliche (14 bis 18 Jahren) nach Wien karrte - sogar seinen eigenen Sohn. Die Knaben mussten hier ihre Körper an österreichische Freier verkaufen.
„Vom Arbeiter bis zum Akademiker war alles dabei“, schildert Bezirksinspektor Regenfelder im Gespräch mit der „Krone“. Dann wurden die Sex-Opfer aber selbst zu mutmaßlichen Tätern und sollen ihre Freier ausgeraubt haben. Bilanz der Polizei: 18 EU-Haftbefehle, rund 80 Straftaten geklärt - und die Drahtzieher sind in Untersuchungshaft.
Matthias Lassnig, Kronen Zeitung
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