Ein aufmerksamer Bankbeamter hatte aufgedeckt, was beim Land Oberösterreich samt aller Kontrolleinrichtungen niemand bemerkt hatte: die Unterschlagungen einer Sozialvereins-Obfrau, die für Beeinträchtigte bestimmte Fördergelder in die eigene Tasche fließen ließ. Inzwischen wurde eine Schadenssumme von 2,5 Millionen Euro ermittelt!
Wie damals ausführlich berichtet, war der perfide Betrug im Herbst vergangenen Jahres aufgeflogen. Die 40-jährige Karin H. aus Königswiesen, Obfrau des Sozialvereins „Selbstbestimmt Leben Initiative“ (SLI), der für das Land Assistenzleistungen für Beeinträchtigte abrechnete und auch direkte Förderungen aus dem Sozialressort bekam, soll diese Steuergelder seit 2014 auf ihr eigenes Konto umgeleitet oder durch Manipulation zu viel einkassiert haben. Derzeit sind die Ermittler bereits bei einer Schadenssumme von 2,5 Millionen Euro, wie Philip Christl von der Linzer Staatsanwaltschaft am Dienstag der „Krone“ bestätigte.
Verein bekam vier Millionen Euro aus Steuertopf
Das veruntreute Geld dürfte die Verdächtige in ihre Online-Spielsucht investiert haben. Karin H., deren Verein SLI seit 2014 vom Land vier Millionen Euro überwiesen bekam, ist in U-Haft - die nächste Haftprüfung ist am 22. Mai.
Ihr Ermittlungsakt liegt derzeit beim OLG, weil auf ihr beschlagnahmtes Auto ein Pfandrecht geltend gemacht worden ist.
Grüne und FP zweifeln an ordnungsgemäßer Förderabwicklung
Im Sozialressort des Landes hält man sich derzeit bedeckt: Man wolle das endgültige Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen abwarten. Grüne und FP wollen eine Klärung der Förderabwicklung.
Johann Haginger/Kronen Zeitung
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