Bereits seit Jahrhunderten stellt das berühmte Turiner Grabtuch Wissenschaftler und Laienforscher vor zahlreiche Rätsel. Jetzt haben italienische Forscher anhand des Körperbildes auf dem knapp viereinhalb Meter langen Leintuch, das die Vorder- und Rückansicht eines nackten Mannes zeigt, der am Kreuz starb, ein lebensgroßes 3D-Modell erstellt, das zeigen soll, wie Jesus Christus ausgesehen hat.
Ein Team um Giulio Fanti, der an der Universität in der norditalienischen Stadt Padua lehrt, hat auf Basis des Grabtuches mithilfe neuer aufwendiger 3D-Technologien und in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Sergio Rodella ein Skulptur erstellt, die ein exaktes Abbild des Körpers von Jesus Christus sein soll. Zu Ostern haben die Forscher das Ergebnis der Analyse und der Umwandlung der Daten des Körperbildes im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt (siehe Video des TV-Senders TgPadova).
„Die Wissenschaft ist zwar nicht in der Lage, den Namen des Mannes, der einst in dieses Leintuch gelegt wurde, zu benennen“, sagt Fanti, der sich bereits seit 20 Jahren mit dem Turiner Grabtuch beschäftigt. „Die perfekte Übereinstimmung der Evangelien mit dem Grabtuch veranlasst mich zu glauben, dass dieser Mann Jesus war“, wird der Forscher auf der Website des christlichen Senders CBN News zitiert. Fanti und seine Mitarbeiter sind überzeugt, dass es sich bei ihrem 3D-Modell um die bis dato genaueste Darstellung des Gottessohnes handelt.
Zweifel an Authentizität des Grabtuches
„La sacra Sindone“, wie das sogenannte Turiner Grabtuch auf Italienisch genannt wird, zeigt den Abdruck eines Mannes, der gefoltert wurde und einen grausamen Tod am Kreuz starb. Viele Gläubige sind überzeugt, dass der Leichnam Jesu vor dessen Auferstehung in diesem Tuch eingewickelt war und verehren es als eine der heiligsten christlichen Reliquien. Allerdings gibt es einige Zweifel an der Authentizität des knapp viereinhalb Meter langen und gut ein Meter breiten Grabtuches (Bild unten). Manche Experten halten es für eine kunstvolle Fälschung, die erst im Spätmittelalter entstanden ist.
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