„Sind nicht extrem“

Partei „Islam“ will Geschlechtertrennung in Öffis

Ausland
07.04.2018 14:36

Eine Partei namens „Islam“ verblüfft die Belgier mit der Forderung nach einer Geschlechtertrennung im öffentlichen Nahverkehr. Zwar betonen die „Islam“-Politiker, sie hätten keinerlei extremistische Tendenzen und seien sogar für nichtmuslimische Kandidaten für die Kommunalwahl im Herbst offen. Gleichzeitig fordern sie aber einen „islamischen Staat“ und getrennte Verkehrsmittel.

Die Partei „Islam“ will bei den belgischen Gemeinderatswahlen im Oktober in insgesamt 28 Gemeinden antreten - konkret in 14 Brüsseler und 14 wallonischen Gemeinden. Im als Islamisten-Hotspot berüchtigten Brüsseler Stadtteil Molenbeek wurde die Partei bei der letzten Kommunalwahl 2012 bereits gewählt. Beim Programm von „Islam“ handelt es sich im Wesentlichen um die Forderung nach islamischen Werten in der belgischen Politik, berichtet die Zeitung „Welt“.

Partei sieht sich nicht als „extrem“
 
Im Wahlprogramm fordert „Islam“ unter anderem einen „islamischen Staat“ Belgien und eine Geschlechtertrennung in Bussen, Zügen, Straßen- und U-Bahnen. Gleichzeitig betonen die Politiker aber, keine Anhänger eines „extremen Islams“ zu sein. Die belgischen Grundwerte wolle man selbstverständlich akzeptieren, erklärt ein Sprecher der Partei gegenüber lokalen Medien.

So fordere „Islam“ beispielsweise keine Pflicht zum Kopftuch. Außerdem wolle man zeigen, dass Extremisten innerhalb der muslimischen Community eine Minderheit seien. Ein hochrangiger „Islam“-Politiker erklärte sogar, man freue sich auch über nicht-muslimische Kandidaten, die sich für die Partei im Oktober zur Wahl stellen wollen. Beteuerungen, die für viele Beobachter nicht so recht mit der Forderung nach Geschlechtertrennung in Öffis zusammenpassen wollen.

Der Brüsseler Stadteil Molenbeek gilt als Brutstätte und Gewächshaus des Islamismus. (Bild: AFP)
Der Brüsseler Stadteil Molenbeek gilt als Brutstätte und Gewächshaus des Islamismus.
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