„Hohen Preis zahlen“
Nach Giftgas-Berichten: Trump droht „Vieh“ Assad
Nach Berichten über einen Giftgaseinsatz bei Luftangriffen auf die syrischen Rebellenhochburg Duma hat US-Präsident Donald Trump den „sinnlosen Chemieangriff“ in Syrien verurteilt. Die Verantwortlichen müssten einen „hohen Preis“ dafür bezahlen, warnte Trump am Sonntag. Syriens Präsident Bashar al-Assad bezeichnete Trump als „Vieh“. Genau vor einem Jahr hatten die USA einen syrischen Luftwaffenstützpunkt nach einem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff mit dem Nervengas Sarin mit Marschflugkörpern bombardiert.
Der US-Präsident wies Russland und dem Iran eine Mitverantwortung zu, da die beiden Staaten Assad unterstützen. Gleichzeitig kündigte Trump an, es sei dafür ein „hoher Preis“ zu zahlen. Nun wächst der Druck auf Trump, den Worten außenpolitische Taten folgen zu lassen. Der republikanische Senator Lindsey Graham sprach am Sonntag von einem „entscheidenden Moment“ in Trumps Präsidentschaft. Trump könne nun die Entschlossenheit zeigen, die sein Vorgänger Barack Obama nie gezeigt habe, sagte Graham in der ABC-Sendung „This Week“.
Moskau warnt vor Militärintervention „unter erfundenen Vorwänden“
Moskau warnte die USA indes davor, den Angriff als „Vorwand für einen Militäreinsatz“ in Syrien zu nutzen. Eine Militärintervention „unter erfundenen Vorwänden“ in einem Land, wo sich „auf Bitten der legitimen syrischen Regierung russische Soldaten aufhalten“, wäre „inakzeptabel und könnte schwerste Konsequenzen haben“, erklärte das russische Außenministerium.
Der Iran wies die Berichte über den Chemiewaffenangriff als „Verschwörung“ gegen den mit Teheran verbündeten syrischen Machthaber Assad zurück. Derartige Vorwürfe „der Amerikaner und einiger westlicher Länder“ stellten eine Verschwörung gegen die syrische Regierung und das syrische Volk dar.
Syrische Regierung dementiert: „Haben keine chemischen Substanzen nötig“
Die syrische Regierung hatte die Vorwürfe bereits am Samstagabend zurückgewiesen und erklärte, angesichts ihrer militärischen Erfolge in der einstigen Rebellenregion Ost-Ghouta habe sie den Einsatz „irgendwelcher chemischer Substanzen“ gar nicht nötig.
Die syrischen Hilfsorganisationen Weißhelme und Syrian American Medical Society hatten in einer gemeinsamen Erklärung berichtet, nach einem Luftangriff am Samstagabend seien mehr als 500 Menschen mit Symptomen einer Chlorgasvergiftung in Behandlungszentren eingeliefert worden. Nach ihren Angaben starben sechs Opfer im Krankenhaus, Rettungshelfer bargen zudem 42 Leichen mit Anzeichen einer Chlorgasvergiftung aus Wohnhäusern.
EU glaubt an Glaubwürdigkeit der Berichte
Neben den USA hält die EU die Berichte aus Ost-Gouta für glaubwürdig. Alles deute darauf hin, dass die syrische Regierung erneut Chemiewaffen eingesetzt habe, erklärte der Auswärtige Dienst der EU am Sonntag in Brüssel.
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