„Übernehmt Posten“
Erdogan: Auslandstürken sollen Einfluss ausweiten
Dass zahlreiche der nicht in der Türkei wohnenden Türken Anhänger des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sind und ihn vom Ausland aus verehren, reicht Erdogan nicht. Er ruft in EU-Staaten lebende türkischstämmige Bürger dazu auf, ihren politischen Einfluss auszuweiten und „ihrem Gebetsruf treu“ zu sein.
„Übernehmt persönlich Aufgaben in politischen Parteien und politischen Mechanismen!“, appellierte Erdogan am Dienstag „an meine Bürger in Europa“. Vor allem Deutschland erwähnte er: Vor Abgeordneten seiner AKP in Ankara erinnerte Erdogan daran, dass bei dem Verfassungsreferendum vor einem Jahr mehr als 60 Prozent der Türken in Deutschland für das von ihm angestrebte Präsidialsystem gestimmt hätten. „Das bedeutet, dass es dort eine Macht gibt. Diese Macht muss auch in der dortigen Politik wirksam sein.“
Auch die Türken in Österreich sprachen sich deutlicher für die umstrittene Verfassungsreform in der Türkei aus als ihre Landsleute in der Heimat. Nach Auszählung aller Stimmen in Österreich stimmten laut amtlicher Agentur Anadolu 73,2 Prozent (38.215) für die Einführung des Präsidialsystems, 26,8 Prozent (13.972) dagegen.
„Der Flagge und dem Gebetsruf treu sein“
Erdogan sagte am Dienstag weiters, Ziel müsse sein, den Einfluss von Organisationen wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK oder der linksextremen DHKP-C in Europa zurückzudrängen. „Überlasst die dortige Politik nicht der PKK! Überlasst die dortige Politik nicht der DHKP-C! Wenn unsere Bürger, die ihrem Land, ihrem Volk, ihrer Flagge und ihrem Gebetsruf treu sind, zusammenhalten, haben sie die Möglichkeit, zehnmal, hundertmal einflussreicher zu sein bei den politischen Parteien und Politikern als sie.“
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