3 Mrd. Dollar reicher

Zuckerberg hat bei „Beichte“ viel Geld verdient

Digital
11.04.2018 14:50

Facebook-Chef Mark Zuckerberg scheint bei seiner „Beichte“ zum Datenskandal um die Polit-Werbefirma Cambridge Analytica vor dem US-Senat vieles richtig gemacht zu haben: Der Kurs der Facebook-Aktie stieg nach der Anhörung so stark wie schon seit zwei Jahren nicht mehr. Die Facebook-Anteile legten nach Zuckerbergs Auftritt um 4,5 Prozent zu. Sein Vermögen wuchs damit um drei Milliarden US-Dollar, der Wert von Facebook um über 21 Milliarden.

Der Kurs der Facebook-Aktie stieg nach Zuckerbergs Aussage vor dem Kongress auf 165,04 US-Dollar. Für den Facebook-Chef ist das nach Einschätzung der „Wirtschaftswoche“ ein hervorragendes Zeichen. Immerhin galt Zuckerberg lange als jemand, der nicht gut mit öffentlichen Auftritten und unangenehmen Fragen klarkommt.

Bei der fünfstündigen Anhörung gab sich der Facebook-Chef - ein paar Überraschungen einmal ausgenommen - aber äußerst souverän, übte sich in Selbstkritik und Demut. Ein Signal, das die Aktionäre offensichtlich zufrieden stimmte.

Zuckerbergs Befragung erweckte weltweit großes Medieninteresse. (Bild: APA/AFP/Brendan Smialowski)
Zuckerbergs Befragung erweckte weltweit großes Medieninteresse.
(Bild: APA/AFP/JIM WATSON)
Facebook-Gründer und CEO Mark Zuckerberg vor dem US-Kongress (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Facebook-Gründer und CEO Mark Zuckerberg vor dem US-Kongress

Zuckerberg wurde umfassend trainiert
 
Der souveräne Auftritt war freilich von langer Hand geplant und entsprechend vorbereitet. „Zuck“ soll sich schon vor der Anhörung mit zahlreichen Politikern getroffen haben. Außerdem soll er laut einem „New York Times“-Bericht ein ganzes Team von Experten hinzugezogen haben, die normalerweise Politiker vor TV-Duellen trainieren. Mit ihnen und dem hauseigenen PR-Team bei Facebook soll er die Anhörung überdies immer wieder geprobt haben.

In die Hand dürfte dem Facebook-Chef gespielt haben, dass viele der Senatoren, die ihn befragt haben, nicht mehr die jüngsten sind. Nach Einschätzung vieler Beobachter habe man den Senatoren angemerkt, dass sie vielfach schlicht von ihren Teams vorbereitete Fragen verlesen haben und nicht die nötige technologische Kompetenz mitbrachten, um einen Mark Zuckerberg in die Enge zu treiben. Manch einer wusste nicht einmal, wie Facebook sein Geld verdient. „Wir schalten Werbung, Herr Senator“, soll Zuckerberg deshalb erklären gemusst haben.

Viele erinnerte das „Verhör“ im Senat an junge Menschen, die ihren Großeltern das Internet erklären. Auf Twitter hagelt es deshalb Spott und Häme für einige Senatoren:

Letzten Endes drohten die Senatoren Facebook am Ende der Anhörung zwar mit strengeren Regeln. Die Facebook-Aktionäre scheinen aber dennoch erleichtert gewesen zu sein, als sich „Zuck“ von seinem Stuhl erhob und unbeschädigt aus dem Befragungszimmer schritt.

Auch, wenn Facebook Besserung gelobt und sogar angekündigt hat, „Kopfgelder“ auf entdeckte Datenschutzvergehen auszuschreiben, zeigt der Aktienkurs: Die Investoren dürften sich trotz des ganzen Wirbels um Cambridge Analytica sicher sein, dass der stete Geldfluss aus dem Geschäft mit personalisierter Werbung noch lange nicht versiegt.

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