„Wollte sie erlösen“

Mord an dreifacher Mutter: 20 Jahre Haft für Täter

Österreich
12.04.2018 16:27

Tödlich endete im Sommer des Vorjahres der Pärchenabend eines gelernten Bäckers und seiner Lebensgefährtin (31). Im Streit erstach er sie in Anwesenheit ihrer beiden Kinder in der Grazer Wohnung mit einem Brotmesser. Die Geschworenen verurteilten ihn zu 20 Jahren wegen Mordes - nicht rechtskräftig.

„Ich habe sie über alles geliebt, ich hasse meine Hände“, schluchzt der 25-Jährige auf der Anklagebank vor dem Schwurgericht. Durch seine Hände ist nämlich im vergangenen Juni seine Lebensgefährtin - die Mutter seines mittlerweile einjährigen Sohnes und Mama zweier weiterer Kinder - ums Leben gebracht worden. Mit zwölf Messerstichen und einem Schnitt an der Kehle. „Das war wie Schächten“, bemerkt Richter Andreas Rom. Immer wieder ist es in der Beziehung der beiden zu Streitereien gekommen. „Sie haben nie zusammengepasst“, erklärt etwa der Vater des Angeklagten.

Mehrmals wurde Besmir K. nach Streitereien aus der Wohnung gewiesen. Doch Michaela K. soll ihn immer wieder zurückgelockt haben. Auch am 17. Juni gab es Streit. Der Abend fing ruhig an, eine Freundin erklärte sich bereit, auf den drei Monate alten Sohn Arian und den fünfjährigen Mateo aufzupassen.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Jahrestag endet tödlich
Besmir und Michaela wollten ausgehen, um ihren Jahrestag zu feiern. Es floss reichlich Alkohol. „Und dann sie hat mir gesagt, dass sie mich betrogen hat“, erzählt der Angeklagte. Mit wem, das weiß er nicht. Später soll sie ihn auch noch verspottet haben, er sei ein Schlappschwanz, ein Versager. „Das haben Sie bei der Polizei aber nicht gesagt“, wirft der Richter ein. „Das war mir peinlich“, antwortet der 25-Jährige.

In diesem Haus in Graz kam es zu der Bluttat. (Bild: Christian Jauschowetz)
In diesem Haus in Graz kam es zu der Bluttat.

Plötzlich habe die Frau ein Messer geholt und gedroht, sich umzubringen. „Vor ihrem Sohn“, empört sich der Angeklagte. Er habe ihr das Messer abgenommen. Und auf sie eingestochen. So heftig, dass es sich verbog. Mit einem kleineren Messer setzte er erneut an: „Ich wollte sie dann nur noch erlösen, deswegen habe ich ihr die Kehle durchgeschnitten.“

Eine Mitarbeiterin der Akutbetreuung mit Polizisten am Tatort (Bild: APA/ELMAR GUBISCH)
Eine Mitarbeiterin der Akutbetreuung mit Polizisten am Tatort

Für die Tat verurteilte ihn das Geschworenengericht zu 20 Jahren Haft, nicht rechtskräftig.

Monika Krisper, Kronen Zeitung

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