Russische Armee:

„Briten direkt an Giftgasangriff beteiligt“

Ausland
13.04.2018 17:19

Wie berichtet, beschuldigen die USA das Regime von Bashar al-Assad, sein Volk mit Giftgas angegriffen zu haben. Frankreich will sogar im Besitz von Beweisen für eine Urheberschaft der syrischen Armee sein. Während ein Expertenteam der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen am Wochenende seine Arbeit in der Stadt Duma aufnimmt, wo am vergangenen Wochenende Dutzende Menschen an den Folgen eines Chemiewaffenangriffs gestorben sein sollen, heißt es aus Russland, die britische Regierung stecke hinter dem inszenierten Giftgasangriff.

Ein Sprecher der russischen Armee gab am Freitag an, „Beweise“ zu haben, die eine „direkte Beteiligung Großbritanniens an der Organisation dieser Provokation in Ost-Ghouta belegen“. London habe bei der Inszenierung des mutmaßlichen Giftgasangriffs „starken Druck“ auf die Zivilschutzorganisation der Weißhelme ausgeübt. Konaschenkow führte aus, den Weißhelmen sei gesagt worden, dass die islamistischen Kämpfer der Organisation Jaish al-Islam vom 3. bis 6. April Damaskus mit Artillerie beschießen würden. Darauf würden die Regierungskräfte reagieren, was wiederum die Weißhelme für ihre „Provokation“ nutzen sollten.

„Interviews von direkt an Erstellung der Videos beteiligten Personen“
Moskau verfüge über „Interviews von direkt an der Erstellung von Videos beteiligten Personen“, mit denen habe glauben gemacht werden sollen, dass es einen Chemiewaffenangriff gegeben habe. Einwohner der mittlerweile von syrischen Regierungstruppen eingenommenen Stadt Duma hätten „detailliert erzählt, wie die Videoeinstellungen vonstatten gingen und an welchen Episoden sie teilgenommen“ hätten. Eines dieser von den Weißhelmen in sozialen Medien veröffentlichten Videos finden Sie unten.

Die Weißhelme bei der Arbeit (Bild: Syrian Civil Defense White Helmets)
Die Weißhelme bei der Arbeit

Zuvor hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow mitgeteilt, es gebe Beweise, wonach der mutmaßliche Chemiewaffenangriff in Syrien mit Hilfe eines ausländischen Geheimdienstes inszeniert worden sei. „Wir haben unwiderlegbare Beweise dafür, dass dies ein weiterer inszenierter Vorfall war“, sagte er. Der Geheimdienst eines „bestimmten Staates, der jetzt an vorderster Front einer anti-russischen Kampagne“ stehe, sei in die Inszenierung verwickelt.

Solche Aufnahmen aus einem Krankenhaus in Duma verbreiteten Mitglieder der Hilfsorganisation Weißhelme. (Bild: APA/AFP/Syria CiviI Defence)
Solche Aufnahmen aus einem Krankenhaus in Duma verbreiteten Mitglieder der Hilfsorganisation Weißhelme.

USA: „Mindestens 50 Chemiewaffenangriffe der syrischen Armee“
Assads Regierung hat nach Schätzungen der USA „mindestens in 50 Fällen Chemiewaffen eingesetzt“, erklärte die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, am Freitag. In anderen Schätzungen sei sogar von 200 Fällen die Rede. Sie sei „unfassbar stolz“, dass US-Präsident Donald Trump nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Duma nicht voreilig einen Militärschlag gegen syrische Truppen angeordnet habe, sagte Haley vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates. „Wenn man Entscheidungen wie diese überstürzt, macht man einen Fehler.“ Ihrem russischen Amtskollegen warf Haley Lügen vor. „Russland kann sich so viel es will über ,Fake News‘ beschweren, aber niemand fällt auf dessen Lügen und Vertuschung herein“, sagte Haley.

Nach den Drohungen von US-Präsident Donald Trump gegen Assad hat US-Präsident Donald Trump laut eigenen Worten noch „keine endgültige Entscheidung“ über einen Raketenangriff auf syrische Infrastruktur getroffen. Die US-Regierung werte weiter Geheimdiensterkenntnisse aus und führe Gespräche mit ihren Partnern und Verbündeten, teilte Trumps Sprecherin Sarah Sanders am Freitag mit. Trump hatte am Mittwoch zunächst einen Raketenangriff der US-Streitkräfte in Syrien angekündigt, seine Drohung später aber relativiert.

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