Schlägereien, Betrunkene, Drogendealer, sexuelle Übergriffe, ein gebissener Polizist - das schöne Wetter bringt auch wieder die groben Probleme für den Wiener Praterstern und all jene, die den Verkehrsknotenpunkt jeden Tag benutzen müssen. Ein „Krone“-Lokalaugenschein am Wochenende zeigte: So geht das nicht mehr weiter. Die Politik muss jetzt rasch handeln.
Die ungute Stimmung ist spürbar, sobald man in der Praterstern-Zone angelangt ist. Betrunkene lachen bestenfalls, zu oft wird gestänkert, gepöbelt, gerempelt, bedroht. Ein Alkoholisierter mit Krücke ist vollends im Delirium-Schlaf, Saufkumpane nebenan beginnen in aller Öffentlichkeit mit der Rasur. Weitere Protagonisten, die das Grätzel bevölkern: Dealer, Bettler, überall lungern Personen herum, ständig ist es laut.
„Würde am liebsten wegziehen"
Viele Wiener fühlen sich unwohl, in der Nacht schlägt die Stimmung noch schneller um - dann herrscht Angst. „Ich bin eine Anrainerin und würde am liebsten wegziehen“, schreibt eine „Krone“-Leserin. „Ich traue mich kaum noch an den Gestalten vorbei, ständig wird man blöd angeredet und täglich gibt es Polizeieinsätze. Warum passiert hier nichts?“
Alkoholverbot erlassen
Vorschläge hat es schon viele gegeben: Noch mehr Polizei, noch mehr Sozialarbeiter, Umbau des Platzes usw. Was aber wirklich helfen wird: ein Alkoholverbot.
Auf dem Salzburger Hauptbahnhof etwa tritt ein solches am 17. April in Kraft: ÖVP, SPÖ, FPÖ, NEOS und die Ein-Mann-Liste „Bürger für Salzburg“ stimmten dafür. Seit dem 1. April 2018 gibt es zudem ein Alkoholverbot in Klagenfurt auf dem Heiligengeistplatz und Lendhafen. In Niederösterreich auf dem Hauptplatz von Bruck an der Leitha wurde eine Schutzzone eingerichtet. Jetzt muss der Praterstern an die Reihe kommen!
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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