Was hat sich am 2. Juni 2017 wirklich in dem spritzigen Motorboot auf dem Wörthersee abgespielt? Fünf Freunde und ein Bootsführer waren zur sogenannten Schlangeninsel unterwegs, als es zum Drama kam: Ein Mann ging über Bord, wurde vom Propeller getötet. Die Staatsanwaltschaft glaubt, die Schuldigen zu kennen.
Ankläger Christian Pirker hat wenig Zweifel am Unfallhergang: „Der Hauptangeklagte ist mit dem hochmotorisierten Boot und alkoholisiert ein gefährliches Manöver gefahren, bei dem das Opfer herausgeschleudert und vom Propeller getötet wurde, als der Lenker dann auch noch den Retourgang einlegte.“
Rund 1,2 Promille dürfte der Unternehmer (44) aus Niederösterreich intus gehabt haben. Schuldig fühlt er sich dennoch nicht, wie er dem akribisch vorbereiteten und ruhig agierenden Richter Matthias Polak erklärt: „Es war mein großer Fehler, den ich mein Leben lang bereuen werde, Herr Rat, dass ich gefahren bin. Aber strafrechtlich verantwortlich bin ich nicht.“
Die Gerichtsgutachter - insgesamt werden sechs zu Wort kommen, die Verteidigung hat noch einen weiteren Sachverständigen parat - schütteln teilweise ungläubig die Köpfe. Offenbar gibt es verschiedene Ansichten über die Wörtherseegesetze.
Auch die zwei wichtigsten Zeugen, jene zwei Freunde, die mit an Bord waren, liefern abweichende Versionen über den Bootskrimi ab: „Was der Angeklagte sagt, wird sicher stimmen“, meint der eine. „Ich kann mich nur an einen Rummser erinnern, absolut unerklärlich das alles“, meint der andere. Fortsetzung am Donnerstag.
Kerstin Wassermann, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.