„Mit massiver Gewalt“ ist eine 71-jährige gebürtige Kärntnerin am Montag in Klagenfurt erstickt worden. Der Täter: ihr Bruder, der sich nach der Tat am Dachboden erhängte. Über das Motiv herrscht noch Rätselraten, der 73-Jährige dürfte aber psychische Probleme gehabt haben. Auch Streit um den Familienbesitz gab es schon längere Zeit.
Bei der Obduktion der Frauenleiche wurde „massive Gewaltanwendung im Kopf- und Halsbereich“ festgestellt, die zum Erstickungstod führte, gab Ermittler Siegfried Katholnig am Dienstag bekannt. Der Bruder dürfte psychische Probleme gehabt haben. „In ärztlicher Behandlung war er nicht, er nahm auch keine Medikamente, Bekannte und Freunde berichten aber von seinem speziellen, eigenen Wesen.“
71-Jährige hatte Angst vor ihrem Bruder
Streit um den Familienbesitz könnte das Drama ausgelöst haben. Das Wohnhaus, in dem beide starben, gehörte dem Geschwisterpaar gemeinsam. Der 73-Jährige bewohnte das Erdgeschoß, ihr Bereich - wenn sie nicht in Rom war, wo sie eigentlich lebte - war der erste Stock. Geld- und Erbstreitigkeiten gab es wohl schon länger. Katholnig: „Die Schwester hatte immer Angst vor ihm, deshalb hat sie sich auch einen eigenen Eingang gemacht.“ Innen waren die Räumlichkeiten aber weiterhin verbunden.
„Er war viel stärker, sie war relativ chancenlos“
Was die Situation letztlich eskalieren ließ, lasse sich kaum rekonstruieren, so der Ermittler. Einer Freundin, die das Opfer noch am Sonntag getroffen hatte, war nichts Außergewöhnliches aufgefallen. Die Leiche der 71-Jährigen wurde in den Räumlichkeiten des Bruders gefunden. Sie dürfte sich wohl noch zu wehren versucht haben. „Er war aber viel stärker, sie war relativ chancenlos“, sagte Katholnig.
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