Keine Fahrlässigkeit

Strafermittlungen nach Zeltfest-Drama eingestellt

Oberösterreich
18.04.2018 10:36

Nach der Zeltfesttragödie im vergangenen August im oberösterreichischen St. Johann am Walde hat die Staatsanwaltschaft Ried die Ermittlungen gegen vier Verdächtige nun eingestellt. Dem Feuerwehrkommandant, dem Bürgermeister und einem Zeltverleiher-Ehepaar konnte keine fahrlässige Gemeingefährdung nachgewiesen werden.

Gutachten
 Von der Staatsanwaltschaft eingeholte Gutachten haben ergeben, dass weder Mängel am Zelt noch bei dessen Aufbau ursächlich für die Katastrophe verantwortlich waren. Den Zeltverleihern sowie den für den Zeltaufbau Verantwortlichen konnte keine Sorgfaltswidrigkeit zur Last gelegt werden.

Sturm kam plötzlich und unvermittelt
 Ein Gutachten durch die Zentralanstalt 
für Meteorologie und Geodynamik hat ergeben, dass der Wind „plötzlich und unvermittelt“ eingesetzt hatte und mit Geschwindigkeiten in Orkanstärke zwischen 120 und 150 km/h auf das Festzelt getroffen war. Bis 25 Minuten vor dem Auftreten der Sturmböen beim Festzelt gab es bei keinem der gängigen Wetterdienste (ORF, UBIMET, ZAMG, UWZ) Sturmwarnungen mit zu erwartenden Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h.

(Bild: APA/MANFRED FESL)
(Bild: APA/MANFRED FESL)
(Bild: APA/MANFRED FESL)
(Bild: APA/MANFRED FESL)
(Bild: APA/MANFRED FESL)
(Bild: APA/MANFRED FESL)
(Bild: APA/MANFRED FESL)
(Bild: APA/MANFRED FESL)
(Bild: APA/MANFRED FESL)
(Bild: APA/MANFRED FESL)
(Bild: APA/MANFRED FESL)

Aktualisierte Warnung kam zu spät
Noch um 21.20 Uhr erging eine telefonische Auskunft der ZAMG an die Landeswarnzentrale Oberösterreich mit dem Hinweis, dass sich mit einer Kaltfront eine Druckwelle formiere, diese etwa in einer Stunde unter anderem im Innviertel eintreffen werde und Windspitzen (Zwei-Sekunden-Böen) von 80 bis 100 km/h auftreten können. Diese Warnung wurde um 22.05 Uhr telefonisch bei der Landeswarnzentrale Oberösterreich mit erwarteten Windspitzen von 110 bis 120 km/h und einem Eintreffen in 20 bis 30 Minuten aktualisiert. Allerdings wurde die Warnung dem Feuerwehrkommandanten erst um 22.38 Uhr - also nach der Verwüstung des Zeltes - übermittelt.

Die Feuerwehr hatte bereits kurz nach der Katastrophe „höhere Gewalt“ geortet. Der 2000-Einwohner-Ort stand unter Schock.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt