Mysteriöse Unbekannte

„Eva Wernheim“ ist nun Mitglied der SPÖ

Österreich
19.04.2018 10:59

Vor der Nationalratswahl 2017 ist ihr Name - oder besser gesagt ihr Tarnname „Eva Wernheim“ - immer wieder aufgetaucht. Sie agierte als eine der zentralen Figuren in der geheimen Chat-Gruppe von Dirty Campaigner Tal Silberstein, der im Wahlkampf als Politberater für die SPÖ tätig war. Nachdem Silbersteins Machenschaften ans Licht kamen, wurde ihre wahre Identität zwar bekannt, aber nicht veröffentlicht. Die Rechercheplattform „Addendum“ berichtet nun, dass die Person, die hinter „Eva Wernheim“ steckt, inzwischen Parteimitglied der SPÖ geworden ist.

Unter ihrem Tarnnamen hat die Frau, gegen die im Zusammenhang mit der Causa Silberstein keine Ermittlungen seitens der Staatsanwaltschaft aufgenommen wurden, die Facebook-Seiten „Wir für Sebastian Kurz“ und „Die Wahrheit über Sebastian Kurz“ betreut, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten „Addendum“-Bericht.

Demnach soll sie auch auf der Seite sauberer-wahlkampf.at und in der WhatsApp-Gruppe fun project aktiv gewesen sein. Außerdem soll sie „die zahlreichen Nachrichten, die über Facebook Messenger an die damals geheimen Organisatoren der Seite gerichtet wurden“, beantwortet haben.

Tal Silberstein (Bild: AFP)
Tal Silberstein

„Eva“ auf Matznetters Büro-Pinnwand
Der Name „Eva“ ist auch auf einer Pinnwand im Büro Christoph Matznetters, des Leiters der SPÖ-internen Untersuchungskommission, zu lesen - gemeinsam mit einer Abbildung der Struktur des Netzwerkes der Silberstein-Gruppe. Matznetter weiß offenbar, wer die Person hinter „Eva Wernheim“ tatsächlich ist, offiziell bestätigen wollte er dies aber nicht.

Christoph Matznetter (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Christoph Matznetter

Gratis-Gastmitgliedschaft für „Eva Wernheim“
„Eva Wernheim“ ist inzwischen - konkret seit Mitte Jänner - Parteimitglied der SPÖ. Es soll sich dabei um eine sogenannte Gastmitgliedschaft handeln. Ein Gastmitglied besitzt keinerlei Stimmrechte, muss aber auch keine Beiträge zahlen. Die mysteriöse Unbekannte soll im Jänner sogar beim Landesparteitag der Wiener SPÖ anwesend gewesen sein, auf dem die Entscheidung zwischen Andreas Schieder und Michael Ludwig als Nachfolger von Bürgermeister Michael Häupl fiel - natürlich ohne abzustimmen ...

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