Löger in den USA

Europa wehrt sich gegen US-Schuldenpolitik

Österreich
22.04.2018 07:00

Ungewöhnlich einig zeigten sich Europas Staaten bei der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF): Sie kritisieren die hemmungslose Schuldenpolitik der USA, die unter Präsident Donald Trump weiter beschleunigt wurde. Österreichs Finanzminister Hartwig Löger war bei diesem Thema fein raus: Österreich gehört zu jenen Ländern, die mit dem Schuldenabbau begonnen haben.

Insgesamt zeigen sich an der globalen Konjunkturfront erste Wolken: Noch brummt das Wirtschaftswachstum, es hat sich allerdings abgeschwächt und wird durch Trumps Drohungen mit einem Handelskrieg zusätzlich gefährdet. Finanzminister Löger plädiert auch für ein „Abrüsten der Worte“: „Wenn ständig mit Handelskriegen gedroht wird, schafft das eine aggressive Atmosphäre, die nicht hilfreich ist.“

Aber offenbar ist es Währungsfonds-Chefin Christine Lagarde gelungen, erstmals die wichtigsten EU-Länder auf einen gemeinsamen Kurs zu bringen: Man sollte die gegenwärtig noch günstige Konjunkturlage nutzen, die Staatsfinanzen wieder in Ordnung zu bringen. Damit man für den nächsten Rückschlag besser gerüstet ist, als das 2007 bei der letzten Finanzkrise der Fall war. Das Wachstum in den Industrieländern wird heuer im Schnitt bei 2,5 und nächstes Jahr bei 2,2 Prozent liegen.

Löger traf auch mit Microsoft-Gründer Bill Gates zusammen. Künftig will man bei Sozial-Initiativen kooperieren. (Bild: The World Bank Group)
Löger traf auch mit Microsoft-Gründer Bill Gates zusammen. Künftig will man bei Sozial-Initiativen kooperieren.

Österreich als Standort besser positionieren
 
Für Österreich hat die Weltbank auch erfreuliche Nachrichten: In Wien gibt es inzwischen das größte Büro dieser Institution in ganz Europa, zuletzt wurde ein größerer Mitarbeiterstab aus der Türkei nach Österreich verlegt. Minister Löger: „Das passt zu unseren Bemühungen, Österreich als Standort international besser zu positionieren.“ Auch das Trainingsinstitut des IWF in Wien wurde als eines der besten gelobt und soll weiter ausgebaut werden.

Bei seinem Treffen mit Microsoft-Gründer Bill Gates hat Löger den sozial engagierten Milliardär im Auftrag von Bundeskanzler Kurz nach Wien eingeladen. Man möchte künftig gemeinsam bei Sozial-Initiativen kooperieren, die Stiftung von Bill Gates hat nicht nur viele Milliarden Dollar für Gesundheitsprogramme etc. ausgegeben, sondern sie gilt auch als vorbildlich, was die Professionalität bei der Auswahl und Abwicklung von Projekten betrifft.

Georg Wailand, Kronen Zeitung

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