Die Umstände des Todes von Star-DJ Avicii aka Tim Bergling bleiben weiterhin mysteriös. Die Polizei schließt mittlerweile einen „kriminellen Hintergrund aus“, heißt es aus Ermittlerkreisen am Samstagnachmittag. Zwei Autopsien seien vorgenommen worden, eine am Freitag und eine am Samstag, mittlerweile lägen „alle Informationen und Details über den Tod vor“. Auf Wunsch der Familie werde die Polizei aber keine öffentliche Stellungnahme abgeben.
Avicii, der mit Liedern wie „Wake Me Up“ und „Hey Brother“ Welthits landete, war am Freitag im Alter von 28 Jahren in Muskat, der Hauptstadt von Oman, tot aufgefunden worden. Die Todesursache wurde nicht mitgeteilt.
Schweigeminute in Stockholm
In Stockholm versammelten sich am Samstag Tausende Fans und Musiker, um des Verstorbenen zu gedenken. Avicii, mit bürgerlichem Namen Tim Bergling, zählte zu den erfolgreichsten DJs der Welt. Mit dem Song „Levels“ gelang ihn 2011 der Durchbruch. 2012 und 2013 schaffte er es im Ranking des „DJ Magazine“ jeweils auf den dritten Platz der besten DJs. Er arbeitete unter anderem mit Madonna, der britischen Rockband Coldplay und dem französischen DJ und Musikproduzenten David Guetta zusammen.
Zu dem Gedenken hatte DJ-Kollege Sebastian Ingrosso zusammen mit der Swedish House Mafia aufgerufen. Beim Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb Ingrosso: „Wir waren nur Kinder mit Träumen, Tim inspirierte uns alle und Millionen mehr.“ „Er war ein moderner Mozart“, sagte der 61-jährige Chris Koskela auf dem Platz. “Einer der größten Künstler, die Schweden jemals gekannt hat." In der Nacht auf Samstag hatten alle Clubs der Stadt mit einer Schweigeminute des DJs gedacht. Sein Name wurde an die Veranstaltungshalle Ericsson Globe projiziert.
„Es war immer sehr hart für mich“
In den vergangenen Jahren hatte Avicii offen über seine Gesundheitsprobleme gesprochen - unter anderem über eine zum Teil durch exzessiven Alkoholkonsum verursachte Entzündung der Bauchspeicheldrüse. 2014 hatte er einige Live-Auftritte abgesagt, weil er sich die Gallenblase und den Blinddarm entfernen ließ. 2016 verabschiedete er sich aus dem Musikgeschäft. Diese Szene ist nichts für mich„, sagte er damals dem Magazin “Billboard„. Nicht die Auftritte seien das Problem gewesen, sondern das Drumherum. “Alles, was noch dazu gehört, wenn man ein Künstler ist.„ Er sei im Grunde eher ein introvertierter Mensch, sagte er. “Es war immer sehr hart für mich."
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