Überraschender Sieg beim Vienna City Marathon! Der Marokkaner Salaheddine Bounasser gewann das große Laufspektakel bei sommerlichen Temperaturen mit einer Zeit von 2:09:29 Stunden vor dem Kenianer Ishmael Bushendich (2:10:03 Stunden). Superstar und Weltrekordhalter Dennis Kimetto musste etwa bei Kilometer 22 nach 1:09 Stunden aufgeben. Als Dritter kam der Kenianer Samuel Maswai mit einer Zeit von 2:11:08 ins Ziel. Bei den Damen wiederholte Nancy Kiprop ihren Triumph aus dem Vorjahr. Die Kenianerin siegte in einer Zeit von 2:24:18 Stunden und verpasste den Streckenrekord nur knapp. Erfreulich aus österreichischer Sicht: Peter Herzog knackte das EM-Limit in der persönlichen Bestleistung von 2:16:57 Stunden und wurde Gesamt-Zehnter. Seine erste Reaktion sehen Sie im Video oben.
Das Comeback von Weltrekordler Dennis Kimetto ist missglückt, der Kenianer musste am Sonntag beim Wien-Marathon kurz nach der halben Distanz aussteigen. Den Sieg beim 35. VCM holte sich überraschend der Marokkaner Salaheddine Bounasser in 2:09:29 Stunden. Bei den Frauen verteidigte die Kenianerin Nancy Kiprop ihren Wien-Sieg von 2017 erfolgreich.
Aufgrund des Teilnehmerfeldes war im Frauenrennen mit einem Streckenrekord spekuliert worden, trotz sommerlicher Temperaturen war dieser wie im Vorjahr in Reichweite. Die 38-jährige Kiprop verpasste in 2:24:18 Stunden die 2:23:47 der Italienerin Maura Viceconte aus dem Jahr 2010 knapp, verbesserte aber ihre persönliche Bestleistung von 2:24:20, die sie 2017 beim VCM gelaufen war, knapp. Im Männerrennen blieb Peter Herzog in der persönlichen Bestleistung von 2:16:57 unter dem EM-Limit für Berlin von 2:17.
Hitzeschlacht
Mit bereits 19 Grad am Start bei der Reichsbrücke zwei Minuten vor neun Uhr war der Wien-Marathon nicht unter den besten Vorzeichen für Topzeiten gestartet worden. Hinter drei Tempomachern hatte sich bei den Herren rasch eine neunköpfige Spitzengruppe gebildet. Um ein paar Läufer dezimiert ging die Schar um Kimetto und den Vorjahreszweiten Ishmael Bushendich mit 1:04:39 beim Halbmarathon durch, was eine errechnete Zielzeit von unter 2:10 ergab.
Optisch keinen guten Eindruck mehr machte Kimetto, der abreißen lassen musste und nach 1:20 Stunden ausstieg. Damit bleibt es dabei, dass er nach seinem am 28. September 2014 in Berlin in 2:02:57 markierten Weltrekord nur noch zwei Marathons ins Ziel brachte (2015 und 2016 jeweils London). Immer wieder hatte er in den vergangenen drei Jahren mit Verletzungen gekämpft, für den Start in Wien aber Fitness und gute Form bescheinigt.
Bounasser setzt sich im Duell gegen Bushendich durch
An der Spitze fighteten in Folge sechs Läufer. Nach der 30-km-Marke stieg der letzte Pacemaker aus, Bushendich und Bounasser setzten sich ab. Und ab der Ringstraße stellte der Marokkaner die Weichen für den ersten Sieg eines Läufers aus seinem Land in Wien seit 2006. Zweiter wurde erneut Bushendich (2:10:03), Dritter dessen Landsmann Samwel Maswai (2:11:08).
Die Frauen-Elite peilte den Streckenrekord an und ging ambitioniert ans Werk. Die 10-km-Durchgangszeit von 33:54 ließ auf eine Endzeit von 2:22 schließen. Das Trio mit Titelverteidigerin Kiprop, ihrer kenianische Landsfrau Celestine Chepchirchir sowie der Äthiopierin Fatuma Sado ging in vielversprechenden 1:11:47 bei der Halbmarathondistanz durch.
Mehr als eine halbe Minute zurück war als Vierte bereits die favorisierte Äthiopierin Helen Tola, die mit 2:22:51 die schnellste Entry-Zeit gehabt hatte. Auch Sado konnte später das hohe Tempo nicht mehr halten, womit es auf einen Zweikampf zwischen den Kenianerinnen hinauslief. Die Vorentscheidung fiel bei der 30-Kilometer-Marke vor dem Happel-Stadion, als Kiprop erfolgreich eine Attacke setzte und die Gegnerin abschüttelte. Zweite wurde schließlich die Äthiopierin Melesech Tsegaye (2:29:51), Dritte Chepchirchir (2:30:39).
Kiprop: „Ich wollte auf den Streckenrekord losgehen, aber es war zu heiß“
Kiprop freute sich sehr über den zweiten Sieg in Folge, es ist die zweitschnellste je in Wien gelaufenen Zeit. „Ich bin sehr glücklich, dass ich zum zweiten Mal gewonnen habe. Ich wollte auf den Streckenrekord losgehen, aber es war zu heiß“, sagte die Mutter von sieben Kindern (fünf adoptiert, zwei eigene), die in ihrer Heimat ein Schulprojekt unterstützt und auch das Preisgeld von 15.000 Euro wieder investieren wird.
Beste Österreicherin war Eva Wutti. Die Triathletin beendete ihren ersten reinen Marathon in einer Zeit von 2:37:59 und wird damit Gesamt-Siebente. Den Traum, auf Anhieb das EM-Limit (2:37) zu unterbieten, verpasste sie damit nur um 59 Sekunden.
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