54 Verletzte hatte der Zusammenstoß zweier Zuggarnituren im Salzburger Hauptbahnhof gefordert. Nun, drei Tage danach, bestätigt die Staatsanwaltschaft Salzburg, dass gegen die Lokführerin (41) Ermittlungen eingeleitet wurden. Die Anklagebehörde hat bereits einen Bahnexperten als Sachverständigen bestellt.
Die Ermittlungen lauten auf fahrlässige Körperverletzung und fahrlässige Gemeingefährdung, bestätigt Staatsanwaltschafts-Sprecher Robert Holzleitner. „Grundsätzlich wird in alle Richtungen ermittelt, aber auch menschliches Versagen steht im Raum.“ Ein Gutachter aus dem Eisenbahnwesen soll zur Aufklärung beitragen.
Passagiere wurden im Schlaf überrascht
Passiert ist der dramatische Unfall am Freitag um 4.46 Uhr im Hauptbahnhof. Die Lokführerin steuerte eine Verschublok und wollte die Waggons zweier Nachreise-Züge - einer aus Venedig, der andere aus Zürich - zusammenkoppeln. Dabei schoben sich die Waggons mit einem Tempo von etwa 25 km/h ineinander. Ein Knall folgte. Durch die enormen Kräfte knickte sogar ein Waggon ein. Gepäckstücke flogen herum und verletzten etliche der 240 Passagiere - die meisten haben zum Unfallzeitpunkt geschlafen.
54 Verletzte zählten die Einsatzkräfte, darunter auch die Lokführerin. Die meisten erlitten nur leichte Verletzungen. „Bei zwei Personen waren es womöglich schwere Verletzungen“, so Holzleitner. Eine Frau erlitt beispielsweise Rippenbrüche und einen Milzriss. Experten des Verkehrsministeriums haben ebenfalls sofort Ermittlungen eingeleitet.
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