Was steckt dahinter?

„Offen“ und „sehr ehrenhaft“: Trump lobt jetzt Kim

Ausland
25.04.2018 06:01

In einem bemerkenswerten Wechsel der Tonlage hat US-Präsident Donald Trump Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un für dessen Verhalten gelobt. In den Gesprächen zur Vorbereitung seines Gipfeltreffens mit Kim habe sich dieser „sehr offen“ und „sehr ehrenhaft“ verhalten, sagte Trump am Dienstag. Im vergangenen Jahr hatten sich Trump und Kim im Streit um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm noch gegenseitig mit Kriegsdrohungen und persönlichen Beschimpfungen attackiert. 

Anlässlich des Staatsbesuchs von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Weißen Haus kündigte Trump aber auch an, dass er bei dem Treffen auf eine vollständigen nuklearen Abrüstung Nordkoreas bestehen wolle. Der US-Präsident bekräftigte auch seine Warnung, dass er den Verhandlungstisch verlassen wolle, wenn die Gespräche unergiebig seien. Es sei möglich, „dass wir alle unsere Zeit vergeuden“.

Vorbei sind jedoch anscheinend die Zeiten, wo Trump den nordkoreanischen Machthaber noch als „Verrückten“ und „kleinen Raketenmann“ verspottet hatte. Kim hatte seinerseits den US-Präsidenten unter anderem als einen „geistig umnachteten, senilen Amerikaner“ bezeichnet. Seit Kim jedoch im März die Einladung zu dem Gipfel übermitteln ließ, haben er und Trump rhetorisch abgerüstet.

(Bild: AP, AFP, krone.at-Grafik)

Kim verkündet vorläufigen Verzicht auf Raketentests
Zudem verkündete Nordkoreas Machthaber am vergangenen Wochenende sogar einen vorläufigen Verzicht auf alle Atom- und Raketentests - ein Signal nicht nur an Trump, sondern auch den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In, mit dem sich Kim bereits am Freitag in der entmilitarisierten Zone zwischen beiden koreanischen Staaten zu einem historischen Gipfel treffen will. Trumps Treffen mit Kim soll nach Angaben des US-Präsidenten dann „im Mai oder Anfang Juni“ stattfinden.

Video: Nordkorea verkündet Aussetzung seiner Atom- und Raketentests

„Sehr gute Diskussionen“
Trump sagte nun, im Vorfeld seines anvisierten Treffens mit Kim habe Nordkorea bereits „viele Zugeständnisse“ gemacht, die USA hingegen keine. Den Verlauf der Vorbereitungsgespräche bewertete er überaus positiv. Es gebe „sehr gute Diskussionen“ mit den Nordkoreanern, sagte Trump am Rande seiner Beratungen mit Macron im Weißen Haus. Kim wolle, dass der Gipfel „so bald wie möglich“ stattfinde.

(Bild: AFP, AP)

Der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA und designierte Außenminister Mike Pompeo hatte sich Ende März oder Anfang April mit Kim in Nordkorea getroffen, um den Gipfel vorzubereiten. Bei dem Treffen zwischen Trump und dem nordkoreanischen Machthaber soll es um die „Denuklearisierung“ gehen - es ist aber möglich, dass beide darunter völlig unterschiedliche Dinge verstehen. Trump machte deutlich, dass er die völlige Beseitigung des nordkoreanischen Atomwaffenarsenals meint. „Denuklearisierung“ bedeute, „dass sie alle ihre Nuklearwaffen loswerden - ganz einfach“, sagte er. 

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