Sie dürfte eine Zufallsbekanntschaft gewesen sein. Jene bisher unbekannte Frau, die Alfred U. im April bei einem Liebesspiel in seiner Wiener Wohnung mutmaßlich getötet und zerstückelt hat. Die Leichenteile brachte er laut Ermittlern nach Rust im Burgenland, wo er eine Schilfhütte besitzt - und entsorgte sie per Boot im Neusiedler See. Jetzt kommen neue Details zu seiner Vorgeschichte ans Licht.
Was kaum jemand in der Siedlung wusste: Alfred U. (63) ist seit 1994 inhaftiert gewesen - denn er soll schon einmal ein tödliches Gewaltverbrechen mit einer Axt begangen haben. Überführt wurde er durch damals offenbar noch völlig neuartige DNA-Untersuchungen.
Von zwei Psychiatern als ungefährlich eingestuft
Bei seinem Prozess wurde der gebürtige Burgenländer - ein gelernter Drucker - für seelisch schwer gestört erklärt. Seine Strafe verbüßte er deshalb im Maßnahmenvollzug. Bis ihn vor etwa drei Jahren zwei Psychiater für nicht mehr gefährlich einstuften - und für seine Freilassung plädierten.
Die Nachbarn des mutmaßlichen Täters wissen wenig über ihn zu berichten. Bloß, dass er an Diabetes und einem „kranken Bein“ litt. Jahrzehnte hätten sie ihn nicht gesehen - auch nicht, nachdem seine Eltern gestorben waren und ihm die Hütte vererbt hatten: „Erst seit zwei Jahren war er manchmal hier ...“ „Schon immer hatte er den Drang, Frauen zu unterdrücken“, erzählt ein Bekannter des Mannes. Eine Beziehung zu einer Slowakin sei deshalb vor einigen Monaten gescheitert.
Pikantes Detail: Kurz nach seiner Tat beauftragte Alfred U. einen Immobilienmakler mit dem Verkauf seiner Badehütte. „Ich will ein neues Leben beginnen und brauche Geld“, sagte er ihm.
Martina Prewein, Kronen Zeitung/krone.at
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