Auftaktkonzert der England-Tour des Linzer Bruckner Orchesters am Sonntagnachmittag in der Usher Hall in Edinburgh: Eine intensiv intonierte zweite Sinfonie von Gustav Mahler baute Dirigent Markus Poschner zur großen musikalischen Vision auf. Brigitte Geller und Theresa Kronthaler glänzten als Solistinnen. Heftiger Beifall!
Das Konzert in der Usher Hall, mit Platz für 2200 Leute, ist nicht nur Starter für die Tour. Es ist die Premiere für den neuen Chefdirigenten Poschner, den Linzer Klangkörper im Ausland vor einem völlig unbekannten Publikum zur Bestleistung zu führen. Noch dazu mit der zweiten Sinfonie von Gustav Mahler, die musikalisch variantenreich, alle fordert!
Auferstehungssymphonie
Diese „Auferstehungssymphonie“ ist ein kühner Weg, musikalisch zwischen Oratorium und Sinfonie gelegen, inhaltlich eine Aufbegehren gegen den Tod und zugleich eine Hymne an die Schöpfung. Der Dirigent führt sein Orchester durch eine der stärksten musikalischen Visionen der jüngeren Musikgeschichte. Wartet am Ende Verdammnis oder doch die Liebe?
Wunderbare Solistinnen
Poschner nimmt die Rolle an, er weiß wo er den bunten Gefühlen Zügel geben will, wo er sie bändigt, wo er sie träumen lässt, um die große Geschichte vom Leben zu erzählen. Er lässt die Musiker vorwärts drängen, gibt Reprisen Raum, taktet Bewegung. Volksmusikalische Strukturen bringen Musik mit dem Leben zusammen. Ein Fächer an leisen Tönen, dann wieder Explosionen und dazu ein Spielen mit Nähe und Ferne. Es entsteht ein opernhaftes Raumvolumen, das tief berührt. Wunderbar die Solistinnen Brigitte Geller (Sopran) und Theresa Kronthaler (Alt). Auch die philharmonischen Chöre aus Sheffield und Leeds bestreiten mit 140 Sängern erstklassig das Finale.
„Unglaublich, diese Atmosphäre“
„Es war unglaublich, diese Atmosphäre“, sagt Markus Poschner unmittelbar nach dem Konzert zur „Krone“. Er ist erschöpft vom Dirigieren und glücklich, dass etwas gelungen ist: „Mahler komponierte einen ganzheitlichen Versuch, die Welt einzufangen“, sagt Poschner. Nicht nur etwas davon, sondern ungemein viel dieser Vision wurde an diesem Abend verwirklicht. Das schottische Publikum feierte mit Begeisterung und frenetischem Beifall!
Elisabeth Rathenböck aus Edinburgh
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