Er gilt als seelisch schwer gestört, saß fast drei Jahrzehnte im Gefängnis - wegen versuchten Totschlags, Vergewaltigung und Körperverletzung. Im Oktober 2016 wurde Alfred U. aus der Haft entlassen. Weil ihn zwei Psychiater für ungefährlich erklärt hatten. Er zog in die Wohnung seiner verstorbenen Mutter in Wien-Brigittenau. Dort soll der Psycho-Täter eine Zufallsbekanntschaft getötet und zerstückelt haben. Seine Nachbarn erinnern sich an gruselige Details.
Der 63-Jährige lebte auf 58 Quadratmetern im dritten Stock eines Gemeindebaus. „Etwa vor einem Monat“, erzählen jetzt Nachbarn des Mannes der „Krone“, „hörten wir eine Nacht hindurch grauenhafte Sägegeräusche aus seiner Wohnung. Doch wir dachten uns nichts Besonderes dabei, weil Herr U. ja ständig mit irgendwelchen Umbauten beschäftigt war.“
Säcke und Kisten aus Haus getragen
In den Tagen danach soll er immer wieder Plastiksäcke und Kisten - „natürlich wussten wir nicht, was sich darin befand“ - aus dem Haus getragen und mit seinem alten silberfarbenen Mercedes abtransportiert haben. Wie die Kripo mittlerweile recherchiert hat, brachte er die sterblichen Überreste zunächst in seine Schilfhütte im burgenländischen Rust - und dann mit einem Elektroboot in eine Bucht im Neusiedler See. Wo er seine unheimliche Fracht im Wasser entsorgte.
„Hielten ihn immer für ein wenig seltsam“
Die Menschen, die mit dem mutmaßlichen Frauenmörder Tür an Tür gewohnt haben, sind jetzt schockiert: „Wir hielten ihn immer für ein wenig seltsam, aber solch ein grauenhaftes Verbrechen hätten wir ihm nicht zugetraut.“ Was wissen sie noch über ihn? „Er hatte immer viel Besuch. Auch Kinder kamen zu ihm nach Hause.“ Und: „Einige Zeit hindurch lebte er mit einer Frau zusammen.“ Mitte März sei sie ausgezogen - zwei Wochen später soll die entsetzliche Tat geschehen sein.
Martina Prewein, Kronen Zeitung
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