Schon immer hatte Alfred U. Probleme mit Frauen, mehrfach war er wegen Gewaltdelikten verurteilt worden - und er besaß eine Schilfhütte im burgenländischen Rust. „Als ich vom Fund einer zerstückelten Leiche im Neusiedler See erfuhr“, sagt ein Jugendfreund des Mordverdächtigen, „hatte ich sofort Alfi im Verdacht.“
Richie W. kennt den Täter seit den 1970er-Jahren: „Wir gingen oft zusammen in Discos.“ Auffällig, schon damals: U.s gestörtes Verhältnis zu Frauen. „Nüchtern war er sehr schüchtern.“ In betrunkenem Zustand verhielt er sich anders: „Seine erste Ehefrau ließ sich wegen Gewaltausübung von ihm scheiden“, erinnert sich W.
Nach längerer Pause sah W. seinen früheren Kumpel 1984, im Gefängnis, wieder: „Ich arbeitete bei der Justiz - er hatte einen Mann fast erschlagen und seiner Freundin bei einer Vergewaltigung eine Brustwarze abgebissen. Ich war geschockt über seine Tat.“ Und nach dem Leichenfund im See „dachte ich mir, dass er vielleicht schon wieder frei sein und der Killer sein könnte. Deshalb alarmierte ich am 18. April die Polizei und erzählte von meiner Vermutung.“
Am vergangenen Freitag musste W. zu einer Vernehmung bei der Kripo: „Ich wurde eingehend zu Alfis Vorgeschichte befragt.“ Am Tag darauf las er dann in einer Zeitung über U.s Verhaftung: „Ich war wenig überrascht ...“
Martina Prewein und Christoph Budin, Kronen Zeitung
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