Mordversuch-Ermittlung

Erpressung wegen gekränkter Ehre: Schüler stach zu

Österreich
02.05.2018 16:12

Weil dieser seine Schwester „hübsch“ gefunden habe und das seine „Ehre gekränkt“ haben soll - das hat einen Schüler (14) offenbar dazu veranlasst, seinen 16-jährigen Mitschüler zu erpressen und mit dem Umbringen zu bedrohen. Nun liegt der Jüngere schwerst verletzt im Spital. Gegen seinen Kontrahenten, der mit einem 30 Zentimeter langen Küchenmesser nahe einer Schule in Wien-Währing zugestochen haben soll, wird wegen Mordversuchs ermittelt.

Laut Einvernahmeprotokoll der Polizei soll der 14-Jährige in Wien geborene Österreicher mit arabischen Wurzeln von dem älteren Kroaten mehrmals Geld verlangt und gedroht haben, ihn umzubringen, falls er nicht zahlen würde. Der Grund: Der Ältere habe die Schwester des Jüngeren als „hübsch“ bezeichnet, weswegen sich der 14-Jährige „in seiner Ehre gekränkt“ gefühlt habe, hieß es seitens der Exekutive am Mittwochabend. Nachdem der 16-Jährige dem 14-Jährigen laut eigener Aussage einmalig 100 Euro gegeben hatte, forderte dieser noch mehr Geld. 

Vor dieser Schule in Wien kam es Anfang Mai 2018 zu einer Messerstecherei, ein Bub wurde schwer verletzt. (Bild: Alexander Bischofberger-Mahr)
Vor dieser Schule in Wien kam es Anfang Mai 2018 zu einer Messerstecherei, ein Bub wurde schwer verletzt.

Polizei geht von Mordversuch aus
Für Mittwochfrüh vereinbarten beide ein Treffen, der 16-Jährige trug dabei ein Küchenmesser bei sich. Die Situation eskalierte. Der Ältere rammte dem Jüngeren die Klinge in den Bauch. Wie die Exekutive bekannt gab, wurde die 30 Zentimeter lange Tatwaffe sichergestellt. Die polizeiliche Einvernahme des Festgenommenen ist abgeschlossen. Die Ermittler gehen von versuchtem Mord aus, unter anderem weil der Verdächtige nach der Erpressung keine Hilfe gesucht hatte. Er wird im Laufe des Abends in eine Justizanstalt überstellt.

Laut Jugendamtssprecherin Herta Staffa gab es vor der Bluttat keinen dokumentierten Kontakt mit dem Opfer. Bezüglich des mutmaßlichen Täters wurde aber im November eine Stellungnahme bei Gericht abgegeben. Dabei ging es um die Frage, ob pflegschaftsbehördliche Maßnahmen nötig seien. Dieser sei ein guter Schüler und familiär gut vernetzt gewesen. Nach dem Polytechnikum hätte er eine Lehre beginnen wollen, so Staffa.

(Bild: Alexander Bischofberger-Mahr)

Zustand kritisch
Der Gesundheitszustand des 14-Jährigen, der nach inoffiziellen Angaben an der Schule suspendiert war, ist laut Angaben des Wiener AKH nach wie vor kritisch. Er wurde nach seiner Einlieferung durch die Rettung umgehend in den OP gebracht. Die Ärzte kämpfen um das Leben des Burschen.

Keine Anzeichen?
„Es hat im Vorfeld keinerlei Anzeichen gegeben“, konnte sich Direktor Franz Burda im krone.at-Interview die blutigen Szenen nicht erklären. „Die Schulbehörde wurde verständigt.“ Außerdem habe der Schulleiter beim Stadtschulrat um psychologische Unterstützung gebeten.

Franz Burda (Bild: krone.tv)
Franz Burda
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