Ärger und Besorgnis begleiten die Trauer um den im Missionshaus im niederösterreichischen Maria Enzersdorf mit einem Meißel wohl von einem nigerianischen Flüchtling ermordeten Asylwerber Razib D. (26). Sowohl Verwandte des Opfers aus Bangladesch als auch lokale Politiker kritisieren, „dass die Betreuungsstelle in St. Gabriel völlig überbelastet ist“. Zudem gilt der Tatverdächtige als psychisch schwer krank - und es wurden noch weitere Delikte bekannt ...
Wie mittlerweile durchsickerte, ist der mordverdächtige Terry A., ein Flüchtling aus Nigeria (25), kein unbeschriebenes Blatt. Schon vor dem Gewaltrausch, in dem er vergangene Woche den Lagerkameraden getötet und danach Kinder mit der schweren Mordwaffe auf einem Spielplatz bedroht und beworfen haben soll, gab es - neben zweier Verurteilungen wegen Drogenhandels - eine weitere Wegweisung gegen ihn: weil er seine Freundin brutal misshandelt hatte! Und: Der mutmaßliche Meißelmörder war auch längere Zeit in der Nervenheilanstalt Mauer in Niederösterreich als psychisch schwer kranker Patient untergebracht.
Bewohner sich selbst überlassen
Genau hier setzt die Kritik an: „In St. Gabriel sind derzeit unter den 140 Flüchtlingen 50 Asylwerber mit schweren psychischen Problemen und Krankheiten untergebracht. Doch die Betreuungskapazitäten reichen offenbar nicht aus. Diese Leute werden zu oft sich selbst überlassen“, prangert Hans Stefan Hintner, ÖVP-Bürgermeister der Nachbargemeinde Mödling, die derzeitige personelle Unterbesetzung an: „Die meisten Polizeieinsätze bei uns waren im Zusammenhang mit Flüchtlingen in St. Gabriel zu verzeichnen.“
„Offenbar keine Sicherheitskontrollen“
„Jeder kann in dieser Asylunterkunft ein und aus gehen. Egal wann. Egal wie. Es gibt offenbar keine Sicherheitskontrollen. Nur so konnte der aggressive Mörder mit einem Meißel bewaffnet eindringen und meinen friedvollen Bruder töten“, lautet die Kritik vom Bruder des Mordopfers aus Bangladesch.
Russell R. und Freunde des Toten trauern um Razib D. Mit ihren Vorwürfen wollen sie eines erreichen: „Dass niemand mehr deshalb sterben muss, weil normale, friedliche Kranke völlig unbeobachtet mit aggressiven Psychopathen unter einem Dach, in einem Zimmer wohnen müssen.“
Große Angst im Ort
Auch Bürgermeister Hintner ist dagegen, dass Unterkünfte mit psychisch problematischen Flüchtlingen in großen Wohngegenden eingerichtet werden: „Die Angst der Leute in der Südstadt mit großen Spielflächen für Kinder und Parkanlagen für Senioren ist sehr hoch.“ Und berechtigt!
Christoph Matzl & Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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