Eine nächtliche SMS an ihre heimliche Affäre ist die letzte Spur der Wahl-Tirolerin Tabita Cirvele. Fiel die zierliche Lettin einem grausamen Verbrechen zum Opfer? Oder wollte sie einfach nur abtauchen? Nun soll die TV-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ Hinweise zu der Vermissten bringen. Walter Pupp, Leiter des Landeskriminalamtes Innsbruck, präsentiert den Vermisstenfall um die 1,52 kleine, lebenslustige Frau in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ am Mittwoch.
Im Mittelpunkt steht die Frage, was in den Nachtstunden des 24. September 2016 in Tirol genau geschah. Fakt ist, dass sich die damals 48-jährige gebürtige Lettin und Wahl-Tirolerin bei einem Besuch im deutschen Münster wenige Monate vor ihrem spurlosen Verschwinden in Thomas S. verliebte. Doch Tabita war verheiratet, lebte mit ihrem Ehemann seit 2012 in einem schönen Haus in Reutte. Geheim schrieb und telefonierte sie allerdings ständig mit ihrer neuen Liebesaffäre. Angeblich wollte sich die 48-Jährige sogar trennen, endgültig zu ihrem Geliebten nach Münster ziehen.
"Wir haben keine konkreten Hinweise“
Was aber genau vor eineinhalb Jahren passierte, ist auch für die Kriminalisten kaum nachzuvollziehen. Die Polizei sprach mit Angehörigen, Leuten aus der Region, versuchte, ihr Handy zu orten. Sogar der nahe gelegene Plansee wurde von Tauchern und Leichenspürhunden durchsucht.
Unter Verdacht steht auch der Mann von Tabita, der seine Frau erst zehn Tage danach als vermisst meldete. Doch die Polizei tappt im Dunkeln: „Wir haben keine konkreten Hinweise, können dadurch auch ein Gewaltverbrechen nicht ausschließen“, so Walter Pupp. Er hofft nun, durch die Sendung neuen Schwung in die Suche nach der kontaktfreudigen, offenen Lettin zu bringen. Denn irgendwer müsse ja etwas gesehen haben.
Interview: Schicksale gehen oft „sehr nahe“
Auch ZDF-Moderator Rudi Cerne Rudi Cerne gehen solche Schicksale oft „sehr nahe“, wie er im „Krone“-Interview verrät.
„Krone“: Herr Cerne, gehen Ihnen als „Aktenzeichen XY ungelöst“-Moderator Schicksale ans Herz?
Rudi Cerne: Wenn einem Kind etwas passiert oder jemand verschwindet, dann geht mir das sehr nahe.
Welcher österreichische Fall ist Ihnen im Gedächtnis geblieben?
Der Mord an der französischen Studentin Lucile, die tot am Innufer gefunden wurde. Auch da war Walter Pupp als Ermittler im Studio, und letztendlich ist der Fall dadurch gelöst worden.
Woher kommen Hinweise?
Wir hatten schon einen entscheidenden Hinweis aus Spanien. Da wurde nach einem Kinderschänder gefahndet, der sich in einer Wohnanlage in Südspanien aufgehalten hatte.
Wie wichtig ist in Zeiten von sozialen Medien die Mithilfe des Fernsehpublikums?
Ich glaube, das ist keine Konkurrenz, sondern eine Partnerschaft.
Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.