Mit der Sprengung von mehreren Moscheen drohte ein Terrorbrief-Schreiber dem muslimischen Verein ALIF in Linz. Die Ermittler suchen nun fieberhaft nach dem Verfasser. Wird er gefasst, drohen ihm bis zu drei Jahre Haft. Muslime wurden bereits in der Vergangenheit in Oberösterreich attackiert.
Dutzende Schweineköpfe legten Unbekannte in der Silvesternacht zum Jahr 2008 vor einer Linzer Moschee ab, erst vor knapp zwei Jahren fanden Muslime einen Schweinekopf an der Türschnalle ihres Gotteshauses in der Linzer Glimpfingerstraße. Und ebenfalls im Jahr 2016 warfen Angreifer einen Brandsatz durch das Fenster in den Gebetsraum eines tschetschenischen Kulturvereins in Linz. Diese vergangenen Attacken kamen sicher auch den betroffenen Muslimen in den Sinn, nachdem sie eine handschriftliche Terrordrohung im Briefkasten des Vereins ALIF in Linz gefunden hatten.
Keine Fingerabdrücke auf dem Schriftstück
Der Verfasser des Briefs droht damit, dass er ab sofort jede Woche eine Moschee in die Luft sprengen werde. Der Verfassungsschutz ermittelt, es konnten aber auf dem Brief keine Fingerabdrücke gefunden werden. Von der Terrordrohung wurden jedenfalls alle betroffenen Vereine ob der Enns informiert. Sollte der anonyme Briefschreiber geschnappt werden, drohen ihm bis zu drei Jahre Gefängnis für seine gefährliche Drohung, weil er Sprengmittel erwähnt hat.
Islam in Österreich seit 1912 anerkannte Religion
Bundesweit gibt es bei uns etwa 400 Moscheen und islamische Gebetsräume. Seit dem Jahr 1912 ist der Islam in Österreich eine anerkannte Religion. Gegen den Bau weiterer Moscheen gibt es immer wieder großen Widerstand aus der Bevölkerung.
Jasmin Gaderer/Kronen Zeitung
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