Insider im Klartext:

„Mehr Gewalt in Spitälern“ seit Flüchtlingsansturm

Österreich
10.05.2018 18:00

„Es traute sich ja bisher keiner sagen“, erklärt Heinrich Schneider und spricht Klartext: „Die Gewalt in den Wiener Spitälern hat seit der Migrationsbewegung 2015 zugenommen!“ Heinrich Schneider ist Personalvertreter im Wilhelminenspital und hat die steigende Brutalität in den Kliniken satt. Er fordert jetzt: Jedem Patienten soll nur eine Begleitperson gestattet werden.

„Es gibt immer wieder solche Konflikte“, erklärt Schneider. Gerade wenn unterschiedliche Nationalitäten aufeinanderträfen. Jeder Patient komme mit einer größeren Gruppe an Angehörigen, und die Ambulanz könne dann zu einer Gefahrenzone werden. „Da kann eine Situation schon völlig eskalieren“, weiß der Personalvertreter.

(Bild: APA/dpa/Holger Hollemann)

 „Gewalt darf kein Berufsrisiko sein“
„Tumulte gibt es auch, wenn Patienten vorgezogen werden.“ Vor allem, wenn österreichische Personen früher drankommen - aus rein medizinischen Gründen. Gezückte Messer, Drohungen, Beschimpfungen, Schlägereien - die Situation in den Wiener Spitälern werde immer schlimmer. „Gewalt darf aber kein Berufsrisiko sein“, erklärt Schneider, der auch klare Forderungen hat:

  • Weniger Begleitpersonen. „Wir brauchen Schilder auf Deutsch, Englisch und Arabisch, dass pro Patient nur noch eine zusätzliche Person erlaubt ist“, so der Betriebsrat. Die Situation kann sich weniger schnell aufschaukeln. Und: „Eine Zentralaufnahme hat nur einen begrenzten Raum.“
  • Mehr Wachleute. Schneider würde sich im Wilhelminenspital einen dritten Security-Mitarbeiter wünschen. Bisher gibt es eben zwei - das ist zu wenig!
  • Studien und Erhebungen. Es gibt seitens des Krankenanstaltenverbundes keine klare Zahlen zu Übergriffen in den Wiener Kliniken. Es werde an einem System gearbeitet, heißt es. Bis dahin ist das Problem nicht messbar.
In Spitals-Ambulanzen kommt es immer wieder zu unangenehmen Situationen. (Bild: Jürgen Radspieler (Symbolbild))
In Spitals-Ambulanzen kommt es immer wieder zu unangenehmen Situationen.

„Möchte von keiner Frau behandelt werden“
 
Der Personalvertreter wünscht sich auch, dass Flüchtlinge darüber aufgeklärt werden, wie das heimische Gesundheitssystem funktioniert. „Ich möchte nicht von einer Frau behandelt werden“ sei ein Satz, der im Spital regelmäßig fällt. Schneider: „Da werden Ärztinnen nicht akzeptiert, Anordnungen hinterfragt oder nicht befolgt.“

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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