Städtereise zu Pfingsten einmal anders: Etliche Austro-Türken nützen das verlängerte Wochenende, um nach Sarajevo zu pilgern, wo der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am 20. Mai in der Olympiahalle der bosnischen Hauptstadt vor 20.000 Menschen eine Wahlkampfrede hält. Mehr als 2000 Fans aus Österreich werden mit Bussen angekarrt.
Nachdem die Wahlkampfauftritte des türkischen Präsidenten in Österreich und anderen EU-Ländern unerwünscht sind, zeigt man sich erfinderisch. Organisiert werden die Busfahrten von Erdogans AKP zum Schnäppchenpreis von 25 Euro aus ganz Österreich.
Offiziell handelt es sich um einen Arbeitsbesuch des türkischen Präsidenten, der auch in Bosnien für Wirbel sorgt. Der Besuch sei später geplant gewesen, wurde aber laut Botschaft wegen der türkischen Parlamentswahlen am 24. Juni vorverlegt.
Die engen Bande zwischen Bosnien und der Türkei haben ihre Wurzeln in osmanischer Zeit. Auf dem Balkan gilt Erdogan als charismatischer Muslim-Führer. Die Türkei wird als Vorbild gesehen und engagiert sich in vielen Bereichen in Bosnien. Weiters leben in der Türkei drei Millionen Bosniaken, die nach verschiedenen Massakern geflüchtet sind.
Martina Münzer, Kronen Zeitung
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