Wie (un)sicher ist es in unseren Spitälern? Die Brutalität in den Kliniken habe seit der Flüchtlingsbewegung 2015 zugenommen, erklärt Heinrich Schneider, Personalvertreter im Wiener Wilhelminenspital. Bloß: Obwohl dem Krankenanstaltenverbund das Gewaltproblem bekannt ist, gibt es kein Sicherheitskonzept.
Das Spitalspersonal ist täglich mit Gewalt konfrontiert, von Drohungen und Beschimpfungen über Schlägereien bis hin zu gezückten Messern. „Bereits im Jahr 2015 empfahl der Wiener Stadtrechnungshof dem KAV die Ausarbeitung eines Sicherheitskonzepts. Auf dieses warten wir bis heute vergeblich“, kritisiert ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec.
Lediglich Minimal-Maßnahmen
Was es vom KAV gibt, sind viele (angedachte) Minimal-Maßnahmen, die zusammen kein schlüssiges Bild ergeben und im Extremfall unbrauchbar sind. Wie zum Beispiel:
„Es gibt kein Sicherheitskonzept“
Der Rest wird im KAV noch angedacht: Bodycams für die Spitals-Sicherheitsdienste zum Beispiel. „Es gibt kein Sicherheitskonzept“, weiß auch Schneider. „Beim KAV wird immer nur evaluiert.“ Während der Evaluierungsphase sind die Ärzte und Pfleger aber Tag und Nacht Problemfällen in ihren Spitälern ausgesetzt.
„Die Stadtregierung darf mit der Umsetzung der Maßnahmen nicht, wie angekündigt, bis Jahresende warten. Sie ist dringend aufgefordert, umgehend das seit Jahren versprochene unternehmensweite Sicherheitskonzept vorzulegen“, so Korosec weiter. Schneider hofft indes auf Bald-Bürgermeister Michael Ludwig: „Er hat schon klargemacht, dass man sich in seinem Wien an die Hausordnung halten muss.“
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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