Mit drei harten Faustschlägen in Gesicht und Nacken hat am Freitag ein Patient den praktischen Arzt Dr. Mazen Linecker-Al-Shakarchi in seiner Ordination in Wien niedergestreckt: Der Täter, ein syrischer Asylberechtigter (40), war wegen einer Krankschreibung für einen Deutschkurs in Rage geraten. „Mir sitzt dieser Schock noch immer in den Knochen“, sagt der Mediziner im „Krone“-Gespräch.
„Das ging alles so schnell: Plötzlich trat der vollbärtige Syrer die Zwischentüre vom Wartezimmer in den Behandlungsraum auf und begann laut zu schreien. Als ich ihn hinausbat, schlug der Mann mit aller Kraft zu“, berichtet der im Irak geborene Allgemeinmediziner Dr. Mazen Linecker-Al-Shakarchi über die Attacke in seiner Ordination an der Thaliastraße in Wien-Ottakring.
Patienten überwältigten Angreifer
Ein Faustschlag des Gewalttäters traf den Arzt sofort auf der linken Wange: „Ich lief hinter meinen Schreibtisch und wollte die Polizeinotrufnummer wählen - da schlug mir der Asylberechtigte nochmals gegen das rechte Oberkiefer und traf mich dann auch noch im Nacken hinter dem Ohr.“ Bevor noch Schlimmeres passieren konnte, kamen auch andere Patienten in den Behandlungsraum, überwältigten den Täter und hielten ihn fest, bis eine Polizeistreife eintraf.
Im „Krone“-Gespräch kann der Arzt die Polizeibeamten nicht wirklich für ihr Engagement loben: „Das war sehr sonderbar. Die Polizisten fragten richtig gelangweilt, was denn los war. Und einer der beiden meinte sogar, wenn ich nicht schwer verletzt sei, dann schreibe er keine Anzeige.“
„Zum Glück ist nicht mehr passiert“
Und erst als Dr. Linecker-Al-Shakarchi ausdrücklich darauf bestand, nahmen die Beamten auch die Daten des Hauptzeugen auf, der den Syrer überwältigt hat. Der Mediziner: „Das war wirklich seltsam.“ Dass die Streife dann doch noch eine Anzeige verfasst hat, erfuhr der Arzt im Polizeiwachzimmer am Alsergrund: „Das kann doch nicht sein, dass ein derartiger Vorfall unter den Teppich gekehrt werden soll? Zum Glück ist nicht mehr passiert, außer, dass mir der Syrer eine Zahnkrone rausgeschlagen hat.“
Beschwerden auch in Deutschland
Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu Problemen mit Asylwerbern in Arztpraxen. Im bayrischen Deggendorf entschloss sich nun ein Mediziner dazu, überhaupt keine Asylwerber mehr zu behandeln. Deren Umgangsformen würden demnach zu wünschen übriglassen. Von 40 Patienten sage höchstens einer „Danke“ für die Behandlung.
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