Wie schon am Wochenende forderte am Montag starker Regen die Einsatzkräfte. Am Vormittag öffnete der Himmel seine Schleusen über Teile der Bezirke Leibnitz und Südoststeiermark. Die Niederschläge führten vor allem im Labill- und im Schwarzautal zu Überschwemmungen. Teilweise stand das Wasser bis zu einem Meter hoch! Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. Bis Dienstag sollen aber weitere große Regenmengen dazukommen. Etwa 4000 Sandsäcke wurden vorbereitet, um 25 gefährdete Objekte (Wohnhäuser, Betriebe) zu sichern.
„Die Aufnahmefähigkeit der Böden war gleich null, jeder Tropfen, der heute vom Himmel fiel, war einer zu viel“, sagt Feuerwehrsprecher Franz Fink. Der Labill- und der Schwarzaubach traten in Seibuttendorf (Gemeinde Schwarzautal) über die Ufer. In zahlreichen Häusern drangen Wassermassen ein und setzten Keller unter Wasser, sie mussten ausgepumpt werden.
600 Feuerwehrkräfte im Einsatz
Alleine aus dem Bereichsfeuerwehrverband Feldbach standen 600 Feuerwehrkräfte von 38 Feuerwehren im Einsatz, darunter auch in den Gemeinden Kirchbach, Kirchberg, Paldau, Studenzen und Rohr. In Leibnitz war St. Georgen an der Stiefing besonders betroffen. Auch Gemeindebedienstete helfen bei den Aufräumarbeiten und liefern Sandsäcke.
Der Straßenerhaltungsdienst ist ebenso gefordert, mehrere Straßen mussten aufgrund von Hochwasser und Schlamm gesperrt werden. Einige werden zumindest bis Dienstag nicht befahrbar sein: die B 73 von Ziprein bis Wolfsberg, die L 247 von Seibuttendorf bis Manning sowie die L 616 vom Kreisverkehr Wolfsberg bis Wolfsberg.
Steiermarkweit waren am Montag von 0 bis 17 Uhr 120 Feuerwehren im Einsatz. Sie rückten zu 84 technischen Einsätzen und acht Bränden aus.
Ein Tief ist im Anmarsch
Laut ZAMG-Meteorologe Albert Sudy fielen bis Nachmittag im Bereich des Schwarzautals und in Teilen des Raabtals bereits 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Und das ist leider noch lange nicht das Ende: Am Abend und in der Nacht kommt erst der Niederschlag aus dem Oberitalientief. „Da sind nochmals 25 bis 40 Liter möglich, die Böden sind aber schon gesättigt“, so Sudy.
Daher wurden am späteren Nachmittag 4000 Sandsäcke mithilfe von drei Mischbetonwagen gefüllt, sie werden mit Lkw und Gemeindefahrzeugen zu neuralgischen Punkten vor allem in Seibuttendorf gebracht. Zwei Katastophenhilfsdienstzüge aus Fehring und Riegersburg sind mit 63 Kräften im Einatz. Im Fall der Fälle soll keine Zeit verloren gehen.
Schlimme Prognose für den Westen
Besonders viel Regen wird in der Nacht für die Weststeiermark (Deutschlandsberg, Voitsberg) erwartet, hier könnten es sogar 70 Liter sein! Auch der Grazer Raum dürfte einiges abbekommen. Ab Dienstag sollte dann die Obersteiermark am meisten Regen erhalten, das Schlechtwetter wird hier wahrscheinlich bis Mitte der Woche bleiben.
„Wir haben das Wetter im Auge“
Landeshauptmann-Stellvertreter und Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer dankt „allen Kameradinnen und Kameraden unserer Feuerwehren für den unermüdlichen Einsatz. Die Sicherheit der Steirerinnen und Steirer hat absolute Priorität. Wir haben das Wetter im Auge und werden alles Notwendige veranlassen, wenn sich die Lage in den betroffenen Regionen weiter verschlimmern sollte.“
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