Nerven liegen blank

Mord an Hadishat (7): Jeder verdächtigt jeden

Österreich
14.05.2018 19:00

Im Dittes-Hof in Wien-Döbling ist nichts mehr so, wie es einmal war: Nach dem Mord an einer siebenjährigen Volksschülerin streifen Polizisten durch die Wohnhausanlage, belagern Fernsehteams den Gemeindebau. Das Misstrauen ist greifbar, jeder verdächtigt jeden. Auch die Mutter des Mädchens fragt: „Wer hasst uns so?“

Nur sieben Jahre alt durfte die kleine Hadishat aus Wien werden, bevor sie von einem Nachbarn getötet wurde. (Bild: Andi Schiel, "Krone", krone.at-Grafik)
Nur sieben Jahre alt durfte die kleine Hadishat aus Wien werden, bevor sie von einem Nachbarn getötet wurde.

Die Gemüter sind erhitzt, die Stimmung ist am Kippen: Am Sonntagabend musste die Spezialeinheit WEGA zu dem Gemeindebau in der Heiligenstädter Straße ausrücken. Ein Anrainer fühlte sich bedroht, weil Angehörige des ermordeten Mädchens im Innenhof trauerten. Der Mann am Polizeinotruf faselte etwas von einem Messer und Kopf abschneiden - Fehlalarm!

(Bild: Andi Schiel)
Auf diesem Spielplatz wurde Hadishat (7) zuletzt gesehen. (Bild: Andi Schiel)
Auf diesem Spielplatz wurde Hadishat (7) zuletzt gesehen.

Zarema G. (35) bekommt von all dem nicht viel mit. Die siebenfache Mutter hat das Wertvollste verloren - eines ihrer Kinder! „Ich weiß nicht, wie ich weiterleben soll. Ich hab Angst vor allen hier“, sagt die Tschetschenin völlig unter Tränen im Puls-4-Interview. „Das ist am helllichten Tag passiert! Es gibt so viele Kinder hier, und sie ist einfach verschwunden.“

„Wieso tut man so etwas?“ Zarema G. und ihr Sohn Rustam verstehen die Welt nicht mehr. (Bild: puls4.com)
„Wieso tut man so etwas?“ Zarema G. und ihr Sohn Rustam verstehen die Welt nicht mehr.

Forensiker und Profiler hoffen auf DNA-Spuren
Kriminalistische Untersuchungen laufen. Oder ist die Spur zum Täter tatsächlich eiskalt? Laut Angaben der Polizei wird weiter in alle Richtungen ermittelt, man beschäftige sich gerade mit der „akribischen Spurensuche“. Die Hoffnungen ruhen auf möglichen DNA-Spuren, die der Mörder auf jenem Müllsack hinterlassen haben könnte, in dem die Volksschülerin schließlich entdeckt wurde. Zudem soll ein Spürhund der Polizei in einer Waschküche im Hof angeschlagen haben.

(Bild: Andi Schiel)
Ermittler mit einem Polizei-Hundeführer bei der Tatortbegehung (Bild: Andi Schiel)
Ermittler mit einem Polizei-Hundeführer bei der Tatortbegehung

Mitschüler psychologisch betreut
Fakt ist, nicht nur bei Hadishats Mutter liegen die Nerven blank: Auch die Klassenkameraden der Kleinen können nicht verstehen, was das bedeutet, die Mitschülerin nie wieder sehen zu können - sie werden psychologisch betreut. Der Platz des Mädchens in der Volksschule Pantzergasse blieb Montagfrüh leer ...

Oliver Papacek, Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt