Im Dittes-Hof in Wien-Döbling ist nichts mehr so, wie es einmal war: Nach dem Mord an einer siebenjährigen Volksschülerin streifen Polizisten durch die Wohnhausanlage, belagern Fernsehteams den Gemeindebau. Das Misstrauen ist greifbar, jeder verdächtigt jeden. Auch die Mutter des Mädchens fragt: „Wer hasst uns so?“
Die Gemüter sind erhitzt, die Stimmung ist am Kippen: Am Sonntagabend musste die Spezialeinheit WEGA zu dem Gemeindebau in der Heiligenstädter Straße ausrücken. Ein Anrainer fühlte sich bedroht, weil Angehörige des ermordeten Mädchens im Innenhof trauerten. Der Mann am Polizeinotruf faselte etwas von einem Messer und Kopf abschneiden - Fehlalarm!
Zarema G. (35) bekommt von all dem nicht viel mit. Die siebenfache Mutter hat das Wertvollste verloren - eines ihrer Kinder! „Ich weiß nicht, wie ich weiterleben soll. Ich hab Angst vor allen hier“, sagt die Tschetschenin völlig unter Tränen im Puls-4-Interview. „Das ist am helllichten Tag passiert! Es gibt so viele Kinder hier, und sie ist einfach verschwunden.“
Forensiker und Profiler hoffen auf DNA-Spuren
Kriminalistische Untersuchungen laufen. Oder ist die Spur zum Täter tatsächlich eiskalt? Laut Angaben der Polizei wird weiter in alle Richtungen ermittelt, man beschäftige sich gerade mit der „akribischen Spurensuche“. Die Hoffnungen ruhen auf möglichen DNA-Spuren, die der Mörder auf jenem Müllsack hinterlassen haben könnte, in dem die Volksschülerin schließlich entdeckt wurde. Zudem soll ein Spürhund der Polizei in einer Waschküche im Hof angeschlagen haben.
Mitschüler psychologisch betreut
Fakt ist, nicht nur bei Hadishats Mutter liegen die Nerven blank: Auch die Klassenkameraden der Kleinen können nicht verstehen, was das bedeutet, die Mitschülerin nie wieder sehen zu können - sie werden psychologisch betreut. Der Platz des Mädchens in der Volksschule Pantzergasse blieb Montagfrüh leer ...
Oliver Papacek, Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
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