Sie kannten sich - nicht nur vom Sehen. Man war befreundet, trank gemeinsam Tee, redete über das Leben. Dienstagnachmittag fehlten Hadishats Mama und ihrem Bruder aber die Worte. Im von Anwalt Nikolaus Rast medienwirksam initiierten Treffen nach der Verhaftung des mutmaßlichen Mörders der Siebenjährigen trat die Familie vor die Kameras - völlig am Ende ...
Zaur (39), der Onkel des getöteten Mädchens, schüttelt nur den Kopf, greift sich auf die Stirn. „Das ist ein Schock“, sagt er immer wieder. „Warum nur? Wie kann ein Mensch so etwas machen? Das war ein kleines Kind. Keine Ahnung!“
Er weiß nicht, wie die Familie künftig ihren Alltag meistern soll. Tagtäglich muss sie an jenem Spielplatz vorbeigehen, auf dem „ihre Kleine“ am Freitag noch gespielt und gelacht hat - wie jeden Tag. Täglich muss sie am Nachbarhaus vorbeigehen, in dem Hadishat brutalst umgebracht wurde. Und an jenem Mistplatz, auf dem der Leichnam der Volksschülerin einfach weggeworfen wurde.
Anwalt will so rasch wie möglich neue Wohnung für Familie
„Wir müssen weg von dort“, sagt Zaur im „Krone“-Gespräch. Anwalt Nikolaus Rast ist das bewusst, er plädiert an die Stadt Wien, so rasch wie möglich eine neue Wohnung für die zerrüttete Familie zur Verfügung zu stellen. „Meine Mandanten dürfen nicht mehr an den Ort des Grauens erinnert werden.“
An einen Ort, an dem sich Klein Hadishat eigentlich immer wohlgefühlt hat. Oft begleitete sie ihren späteren Peiniger nach dem Spielen im Hof in dessen Familienwohnung. Auch am vergangenen Freitag wollte sie dort mit ihm Eis essen. Zum letzten Mal. Zaur: „Wie soll man das ertragen?“
Kronen Zeitung
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