Neue Balkanroute
Kroatien fürchtet Ansturm von 60.000 Flüchtlingen
Bosnien stöhnt wegen Überlastung, Kroatien wappnet sich an den Grenzen: Rund 60.000 Illegale würden derzeit auf der neuen Balkan-Flüchtlingsroute darauf warten, Richtung Norden loszumarschieren. Österreich, Deutschland und Slowenien sollen laut inoffiziellen Infos diesbezüglich bereits Alarm geschlagen haben.
Bis April wurden 1266 Illegale allein in Slowenien aufgegriffen - ein Anstieg von 280 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. 1300 Flüchtlinge seien laut inoffiziellen Infos in Kroatien aufgegriffen worden. Und Bosnien stöhnt ohnehin: Seit Monatsbeginn hätten in den ersten zehn Tagen 100 Personen illegal die Grenze überquert.
Neuen Weg in die EU gefunden
An die 5000 sollen es seit Jahresbeginn gewesen sein. „Wir sind überlastet! Die Unterkünfte werden täglich voller - und niemanden interessiert es“, so Duhret Fazlic, Bürgermeister der Stadt Bihac, wo eines der Erstaufnahmezentren Bosniens steht. Die Auswirkungen der berühmten Balkanrouten-Schließungen. Denn Schlepper und Flüchtlinge haben sich angepasst - und einen anderen Weg gefunden. Die neue Routenführung: Griechenland, Albanien, Montenegro, Bosnien und in der Folge die Grenzüberquerung nach Kroatien - der letzte Schritt in die glorreiche EU.
60.000 Illegale in Warteposition
Laut Behörden würden derzeit an die 60.000 Illegale in Albanien und Montenegro darauf warten, Richtung Norden aufzubrechen. Die kroatische Grenzbehörde wappnet sich. Zumal auch schon von Österreich, Deutschland und Slowenien diesbezüglich Druck ausgeübt worden sein soll.
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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