Vor wenigen Tagen erst wurde eine Familie in Wien in ihr Unglück gestürzt, ihr in einem blutigen Gewaltakt die erst sieben Jahre alte Tochter Hadishat geraubt, der geschundene Leichnam der Kleinen im Müll entsorgt. Doch zu Fassungslosigkeit und tiefer Trauer mischen sich weitere Qualen. Denn die Eltern des mutmaßlichen Täters, des erst 16 Jahre alten Robert K., sollen die Familie mit einem regelrechten SMS-Bombardement belästigen.
Der Tenor der Nachrichtenflut: Man will nichts von der Tat des eigenen Sohnes gewusst und damit auch nichts zu tun haben, heißt es dazu seitens der Opferfamilie. Neben Textnachrichten würde auch eine ganze Reihe an Sprachnachrichten via WhatsApp eingehen. Wie der Onkel der kleinen Hadishat gegenüber „Heute“ erklärte, sei darin etwa die Mutter des 16-jährigen Robert K. zu hören, die „hysterisch heult“ und davon spreche, „dass ihr Sohn unschuldig ist“, heißt es weiter.
Mehrmals hätten seine Klienten bereits erklärt, „dass sie keine SMS mehr bekommen wollen“, so der Verteidiger der Opferfamilie, Nikolaus Rast. „Die gebeutelte Familie soll endlich in Ruhe trauern und das Geschehene verarbeiten können.“
Nach Leichenfund wilde Gerüchte gestreut
Doch bereits am Samstag, einen Tag nach der Schreckenstat, habe Robert K. - zu diesem Zeitpunkt war die kleine Hadishat bereits tot aufgefunden worden - versucht, ein rassistisches Motiv rund um den Tod der Siebenjährigen zu konstruieren, wie Freunde der Opferfamilie im Gespräch mit der „Krone“ berichteten. So seien Gerüchte via WhatsApp verbreitet worden, dass „Serben oder Zigeuner“ für den Tod von Hadishat verantwortlich seien, oder auch, dass die „Organmafia“ in den brutalen Mord verwickelt sei. Gestreut haben soll diese Gerüchte neben Robert K. jedoch auch dessen Mutter, wie es heißt.
Sie wollte nur ein Eis essen
Die grausame Tat hatte zuletzt über die Maßen erschüttert: Nicht nur, dass das Mordopfer - die kleine Hadishat - erst sieben Jahre alt war, als ihm mit mehreren Messerstichen in den Hals nahezu der Kopf vom Rumpf abgetrennt wurde: Hadishat kannte ihren mutmaßlichen Mörder, wollte am Tag ihres Todes mit ihm ein Eis essen, war schon viele Male zuvor in der Tatwohnung gewesen, um mit der Katze zu spielen. An diesem Tag jedoch sollte ihr junges Leben qualvoll enden.
„Zur falschen Zeit am falschen Ort“
Der 16-Jährige selbst gestand die Tat schließlich nach seiner Festnahme in der Nacht auf Dienstag, berichtete kaltherzig, empathielos und ohne Reue über die Tat, die sich am Freitagnachmittag im Dittes-Hof in Wien-Döbling abgespielt hatte. Mitleid mit seinem Opfer habe er nicht empfunden, so ein emotionsloser Robert K. bei der Einvernahme, lediglich mit dessen Mutter. „Sie (Hadishat, Anm.) war zur falschen Zeit am falschen Ort.“ „Es hätte jeden treffen können“, meinte er gegenüber der Polizei.
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