„Unsere Kinder sind der Gewaltbereitschaft vieler Zuwanderer-Kinder heute oftmals hilflos ausgeliefert“, beklagt Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) gegenüber krone.at und fordert deshalb die Einführung eines Frühwarnsystems in den Schulen. Gewalttätigkeit, Drohungen mit dem Messer und verbale Bedrohungen in und um die Schulen seien bereits seit Längerem traurige Realität und niemand traue sich zu reagieren, so der FPÖ-Chef.
Wie wichtig ein solches Frühwarnsystem sei, zeige der Fall des Mädchenmörders Robert K., der im Gemeindebau Dittes-Hof in Wien-Döbling die siebenjährige Hadishat brutal erstochen hat, so Strache. Im Elite-Gymnasium, einer privaten katholischen Schule, die der 16-Jährige besuchte, haben sich laut Aussagen eines Klassenkameraden viele Mitschüler vor dem gebürtigen Tschetschenen gefürchtet - vor allem Mädchen aus den ersten und zweiten Klassen, weil er sie immer wieder mit dem Umbringen bedroht haben soll.
Strache: „Die Menschen sind besorgt“
„Wenn sie ihm auf dem Gang begegneten, verstellte er ihnen den Weg und kündigte schlimme Dinge an. Dass er sie töten werde, sie erwürgen oder erstechen wolle“, berichtete ein Klassenkamerad von Robert K. Doch nur selten seien diese Drohungen Lehrern gemeldet worden, „weil die Kinder Angst vor ernsthaften Racheaktionen hatten“. Das habe auch der Freund eines Sohnes einer guten Bekannten bestätigt, sagt Strache. Bei Robert K. sei das „jahrelange Praxis“ gewesen. „Die Menschen sind besorgt und jeder, der in Wien Kinder und Halbwüchsige hat, ist es oder müsste es sein!“, so der Vizekanzler.
„Damit werde ich ein Mädel umbringen“
Eine Woche vor der Tat soll der 16-jährige K., der im Dittes-Hof als netter, höflicher Bursch galt, der oft mit Nachbarskindern spielte und ihnen Süßigkeiten schenkte, sogar ein Messer in die Schule mitgenommen haben: „Er zeigte es her und erklärte lächelnd: ,Damit werde ich ein Mädel umbringen.‘“ Doch niemand habe den Burschen, der ohnehin in einer absurden Fantasiewelt gefangen schien, ernst genommen, so ein Klassenkamerad.
Gewaltdelikte sollen künftig erfasst werden
Weil Gewalttaten, Mobbing, mangelnde Integration und verzweifelte Lehrer bereits zum traurigen Alltag in Österreichs Schulen gehören, hat der Wiener Stadtschulrat am Dienstag erste Maßnahmen beschlossen: Bis Herbst sollen Gewaltdelikte quantitativ erfasst werden und eine Broschüre erstellt werden, die sowohl Lehrer als auch Eltern und Schüler über die rechtlichen Grundlagen bei einem Gewaltdelikt informieren soll. Dabei sollen vor allem Themen wie Anzeigerecht, Anzeigepflicht und die direkte Kontaktaufnahme mit der Polizei und anderen Institutionen behandelt werden.
In einer Untergruppe soll außerdem die derzeit schon mögliche Suspendierung eines Schülers vom Unterricht weiter bearbeitet werden. Diese bedeutet im Moment lediglich einen temporären Schulverweis (bis zu vier Wochen). Ausgesprochen wird sie auf Antrag der jeweiligen Schule vom Stadtschulrat. Künftig soll eine Suspendierung je nach Sachlage aber auch zu einer direkten Kontaktaufnahme mit einer anderen Institution führen - als Beispiele werden Polizei und Jugendwohlfahrt genannt.
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