Mordfall Hadishat

Jetzt wird Robert K.s Anwältin mit dem Tod bedroht

Österreich
23.05.2018 15:07

Nach dem grauenhaften Verbrechen an der kleinen Hadishat ist die Wiener Polizei in höchster Alarmbereitschaft. Denn bei dem Begräbnis des Mädchens in Tschetschenien (siehe auch Video oben) wurde zu einem Rachemord an der Familie des Täters aufgerufen. Auch die Anwältin des 16-Jährigen wird jetzt massiv bedroht.

Die bedrohlichen Nachrichten an Robert K.s Verteidigerin Liane Hirschbrich werden seit Dienstag - vermutlich von Prepaid-Handys - abgeschickt. „Du hast in Interviews gesagt, dass du einen höflichen, freundlichen Tschetschenen vertrittst“, ist in einer der SMS zu lesen, und: „Es wird auch ein höflicher, freundlicher Tschetschene sein, der dich erstechen wird.“

Robert K.s Verteidigerin Liane Hirschbrich (Bild: Reinhard Holl, Zwefo, "Krone", krone.at-Grafik)
Robert K.s Verteidigerin Liane Hirschbrich
Kerzen, Spielzeug, Fotos, Zeichnungen - zum Gedenken an das Opfer (Bild: Schiel Andreas)
Kerzen, Spielzeug, Fotos, Zeichnungen - zum Gedenken an das Opfer

Die Anwältin hat in ihrer beruflichen Laufbahn bereits viele Menschen, die schwere Straftaten begangen haben, verteidigt - darunter auch Alen R., den Amokfahrer von Graz. „Aber noch nie wurde ich zuvor bedroht“, sagt sie. Hirschbrich hat mittlerweile Anzeige bei der Polizei erstattet. Die Beamten wollen nun versuchen, die Absender der düster-bedrohlichen Nachrichten auszuforschen.

„Ermordung ist notwendig“
Die Familie von Robert K. befindet sich nach wie vor an einem geheimen Ort - und wird rund um die Uhr bewacht. Verwandte des Opfers sowie diverse tschetschenische Vereinigungen rufen nämlich immer wieder zur Blutrache auf. Die Eltern und der jüngere Bruder des 16-Jährigen hätten für seine Tat zu büßen, ihre Ermordung wäre „notwendig“.

Auch der Täter gilt als extrem gefährdet. Er sitzt in der Justizanstalt Josefstadt in U-Haft, ist dort „aus Sicherheitsgründen“ in einer Einzelzelle untergebracht. Er steht unter besonderer Beobachtung, Zusammentreffen mit anderen Insassen werden vermieden. Selbst Hofspaziergänge darf er nur alleine machen.

(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER, "Krone", krone.at-Grafik)

Martina Prewein, Kronen Zeitung

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