Erst gab’s in einer vom Land geförderten Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung im oberösterreichischen Wels Ermittlungen wegen Raubes und Einbruchs, nun eine Drogenrazzia. Dabei fanden die Ermittler zwar kein Rauschgift, dafür aber sieben schulpflichtige Buben, die mit Billigung der Betreuer schlafend den Unterricht schwänzten.
Im Wohnhaus der privaten Einrichtung „mopäd GmbH“ in Wels sind verhaltensauffällige Kinder untergebracht, die über Sozialhilfeverbände zugewiesen werden. Dafür bekommen die Betreiber pro Kind und Monat etwa 5400 Euro.
Razzia in Wohnräumen
Im Welser „mopäd“ sind derzeit acht Buben untergebracht. Wegen Verdachtsmomenten gab es am Mittwoch in den völlig verwahrlosten Wohnräumen eine von der Staatsanwaltschaft angeordnete Drogenrazzia. „Es wurden zwar Hinweise auf Drogenkonsum, aber kein Rauschgift gefunden“, so Oberst Klaus Hübner von der Welser Polizei.
20 Polizisten im Einsatz
Allerdings waren die Ermittler - es waren 20 Polizisten angerückt und Spürhunde im zweistündigen Einsatz - überrascht, dass um 8.40 Uhr noch alle sieben anwesenden, schulpflichtigen Buben schlafend in ihren Betten lagen, statt im Unterricht zu sitzen.
Keiner wollte in Schule
„Sie wurden vom Betreuer in der Früh gefragt, wer in die Schule will - keiner wollte, damit war das erledigt“, sind die Welser FP-Vize-Bürgermeister Gerhard Kroiß und Christa Raggl-Mühlberger entsetzt und fordern Konsequenzen. Einer der betreuten Buben, ein 15-Jähriger, sagte, dass er seit drei Jahren nicht mehr in der Schule gewesen sei.
Johann Haginger, Kronen Zeitung
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