Das drohende Fiasko im Fach Mathematik ruft jetzt auch die Elternvertreter auf den Plan. Wie berichtet, droht jedem fünften Schüler ein Fleck. Der Bundeselternverband fordert nun einmal mehr, die Zentralmatura sowie das System der Vorwissenschaftlichen Arbeiten neu aufzusetzen. Bildungsminister Heinz Faßmann kündigte eine Evaluierung an.
Zwar wurden noch nicht alle Arbeiten ausgewertet, doch laut Prognosen müssen 15 bis 20 Prozent der Schüler im ersten Anlauf mit einem „Nicht genügend“ rechnen. Vor allem an den Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) fiel das Ergebnis katastrophal aus, doch auch die AHS hat in Sachen Mathe schon bessere Zeiten gesehen - plus sieben Prozent bei den „Fleck“-Kandidaten.
30 Prozent droht Vierer im Zeugnis
Der Bundeselternverband - er stand der Zentralmatura stets kritisch gegenüber - verspürt jetzt Rückenwind für die längst überfällige Evaluierung der Reifeprüfung. Denn auch mit Vierern im Maturazeugnis (laut Prognose 30 Prozent) wird die Aufnahme an Universitäten schwierig.
Genau das kritisiert auch der oberste Schülervertreter Harald Zierfuß. Denn während sich die Fünfer-Kandidaten bei Kompensationsprüfungen sogar bis auf ein „Befriedigend“ verbessern können, bleiben die Vierer stehen: „An der Zentralmatura insgesamt zu rütteln wäre aber ein Fehler und würde nur Unsicherheit bringen“, erklärt Zierfuß. „Diese Form der Zentralmatura ist ein Experiment an unseren Schülern - mit sehr negativen Konsequenzen“, meint auch Gernot Schreyer, Präsident des Bundeselternverbandes.
Mit Sofortmaßnahmen reagierte Minister Faßmann auf das drohende Mathe-Fiasko. Auf www.srdp.at wurden Übungsbeispiele veröffentlicht, in einem Rundschreiben Lehrer aufgefordert, sich um Fünfer-Kandidaten besonders zu kümmern. Und: Ab Montag finden Gespräche für eine Neuaufstellung der Reifeprüfung statt.
Oliver Papacek, Kronen Zeitung
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