Die Angehörigen der Bewohner des Vorchdorfer Bezirksseniorenheims beschäftigt nur ein Thema: Das Pflegeheim soll - wie berichtet - ab 2019 abgerissen werden, die Senioren müssen raus. Am Dienstagabend informierte der Sozialhilfeverband über die Pläne, von der Gemeindepolitik war niemand vor Ort.
„Wenn ich gewusst hätte, dass Omi nicht im Heim bleiben kann, hätte ich sie 2015 nicht mit 89 Jahren aus Gmunden hergeholt, sondern eine andere Lösung gesucht“, ist Petra Maier-Schwaha verzweifelt. Wie die 70 Bewohner des Heims, deren Angehörige und Mitarbeiter hatte sie große Erwartungen an den Infoabend des Sozialhilfeverbands. „Es waren viele Leute vor Ort. Aber ich glaube, die nehmen uns nicht ernst“, so die Vorchdorferin.
Keine Zeitpläne präsentiert
Genaue Zeitpläne für den Neubau haben die Vertreter des Sozialhilfeverbands, voran Bezirkshauptmann Alois Lanz, keine präsentiert. Auch die Begründungen, warum das neue Heim nicht - wie erst in Aussicht gestellt - hinter dem bestehenden gebaut wird, wären nicht nachvollziehbar. Als Ausweichquartiere in der Bauzeit sind neben Heimen in Scharnstein, Gmunden, Lambach oder Kremsmünster auch die durch Neubauten ersetzten ehemaligen Heime in Lambach und Laakirchen genannt worden.
Bürgermeister zurückhaltend
Ortschef Gunter Schimpl war nicht beim Infoabend und hält sich zurück: „Da ist eine Sache des Sozialhilfeverbands. Ich kann aber verstehen, dass das ein emotionales Thema ist. Es ist trotzdem so, dass das Heim nicht einmal mehr voll belegt werden kann, weil die Zimmer nicht zeitgemäß sind.“
Grundankauf als Option im Spiel
Überlegt wird nun der Ankauf eines Grundstücks eines Nachbarn, damit sich ein Neubau daneben besser ausgehen würde. Ganz woanders zu bauen, wäre laut Schimpl nicht sinnvoll: „Die Lage ist gut und dann hätten wir einen Leerstand, um den wir uns kümmern müssen.“
Simone Waldl, Kronen Zeitung
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