Wirbel in OÖ

Granit aus China für Baustelle im Mühlviertel!

Oberösterreich
20.08.2019 12:19

„Granit/Type G375“ steht auf dem Zettel auf den Paletten. Damit ist bestätigt, was ein empörter Bürger der „Krone“ erzählte: Auf einer Straßenbaustelle des Landes im Granitland Mühlviertel in Oberösterreich werden Granit-Leistensteine aus China verbaut!

Auf der B 38, Böhmerwaldstraße, in Grünbach geht gerade der „Bestandsausbau Zimmerhofer“ über die Bühne: Knapp zwei Kilometer um etwa 4,6 Millionen Euro. Auf großen Teilen der Baustelle werden gerade Leistensteine verlegt, die die Gehsteige abgrenzen. Leistensteine aus Granit - allerdings aus chinesischem Granit, wie ein Freistädter der „Krone“ empört erzählt. Granit aus China im Granitland Mühlviertel? Grotesk, wenn es tatsächlich so ist!

Leistensteine aus chinesischem Granit (Bild: Werner Pöchinger)
Leistensteine aus chinesischem Granit

Lokalaugenschein bringt erste Bestätigung
Ein „Krone“-Lokalaugenschein Sonntagfrüh auf der Baustelle bringt die erste Bestätigung: „G375“ steht auf den Zetteln auf einer Leistenstein-Lieferung am Straßenrand. Diese Nummer ist tatsächlich Granit aus China zugeordnet; er könnte etwa aus der Provinz Shandong stammen, die immerhin eine Partnerregion von Oberösterreich ist. Online-Händler verlangen pro Quadratmeter zehn bis 20 US-Dollar ab Hafen in China - weit unter heimischem Granit.

Produkt-Zettel auf den Granitsteinen: „G375“ verrät den Ursprung in China (Bild: Werner Pöchinger)
Produkt-Zettel auf den Granitsteinen: „G375“ verrät den Ursprung in China
B38, Bestandsausbau Zimmerhofer: Teile der Straßendecke sind schon vorhanden. (Bild: Werner Pöchinger)
B38, Bestandsausbau Zimmerhofer: Teile der Straßendecke sind schon vorhanden.

Land Oberösterreich räumt chinesische Herkunft ein
Schließlich die Bestätigung vom Land Oberösterreich: „Wir verbauen beim Bestandsausbau Zimmerhofer an der B38 in Grünbach 580 Laufmeter (etwa 44 Tonnen) Granitleistensteine LS6. Sie sind nach unserer Information aus China“, schreibt uns ein Vertreter der Straßenbauabteilung.

Ergänzung: „Das Land schreibt jedoch keine Herkunft aus, sondern bestimmte Qualitäten. Korrekterweise schreiben wir auch keine Lieferaufträge für Bauprodukte aus, sondern Bauleistungen. Die Baufirma kauft dann die benötigten Bauprodukte bei einem Händler ihrer Wahl ein.“

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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