Ölspuren auf den Straßen, Chlorgas-Alarm in einem Schwimmbad oder geplatzte Chemie-Fässer in Industriebetrieben: SIe sind ein Fall für die Schadstoff-Spezialisten der Feuerwehren.
Ein undichter Container mit einem Gefahrenstoff wird beim Verladen mit einem Stapler beschädigt. Eine vorerst unbekannte Flüssigkeit tritt aus. Der Gefahrenbereich muss großräumig abgesperrt werden. Zum Glück war dieses „Unglück“ nur das Szenario der jährlich stattfindenden Schadstoffübung im Bezirk Zwettl, an der 14 Feuerwehren teilgenommen haben.
Dass das Wissen daraus aber regelmäßig im Ernstfall gebraucht wird, zeigt ein Blick auf die Statistik. 2526 Mal mussten die Florianis im vergangenen Jahr in Niederösterreich zu einem Schadstoffeinsatz ausrücken, das sind sieben pro Tag! Die Palette reicht dabei von der Dieselspur auf der Straße und von Ölteppichen auf Flüssen oder Seen über dem Chlorgas-Austritt in Schwimmbädern bis zu geplatzten Fässern mit ätzenden oder explosiven Chemikalien in diversen Industriebetrieben.
Erfahrene Chemiker helfen
Geschützt sind die Kameraden bei derartigen Hochrisikoeinsätzen mit säurefesten und umluftunabhängigen Schadstoffanzügen. Zusätzlich sind sie mit Atemschutzgeräten ausgerüstet. Um an solchen Einsätzen überhaupt teilnehmen zu dürfen, ist eine eigene Ausbildung erforderlich. „Außerdem sollte man bei der Arbeit in derartigen Anzügen nicht an Klaustrophobie leiden“, schildert ein erfahrenes Feuerwehrmitglied. Im Bedarfsfall kann von den Einsatzkräften zudem ein eigener Schadstoffberatungsdienst des NÖ Landesfeuerwehrverbandes zur Verstärkung alarmiert werden. Er besteht aus erfahrenen Chemikern, die über umfassende Kenntnisse im Umgang mit hochgiftigen Stoffen verfügen.
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