Kykladeninseln

Die Inseln der Herzen

Reisen & Urlaub
20.06.2024 08:00

„Irgendwann bleib i dann dort“ – denn als die griechischen Götter die Kykladeninseln erschufen, schütteten sie ihr Füllhorn besonders großzügig über Milos, Sifnos und Paros aus. 

Wie ein griechischer Gott“ sagen wir gerne, wenn wir einen besonders attraktiven Menschen sehen. Ein solcher heißt in unserem Fall Thanos, hat Augen, die dem Blau des Meeres Konkurrenz machen, und steuert unser schnittiges Motorboot souverän über die Wellen. Hinein in Buchten, die man nur über den Seeweg erreichen kann, vorbei an bizarren Klippen, die alle paar hundert Meter völlig andere Formationen zeigen. Jede einzelne zieht uns völlig in ihren Bann. Kein Mensch weit und breit, kein Haus. Nur der Himmel, das Meer in ständig changierenden Grün- und Blautönen, diese Kulisse, von der Sonne geküsst.

 Und dann taucht es vor uns auf, das absolute Highlight, Kleftiko, diese atemberaubende Kombination aus Felsen, Höhlen, Brandung. Wer ganz viel Glück hat, sieht sogar Delfine. Vom Boot aus springen wir in das glasklare Wasser, die Stille nur unterbrochen vom Ruf der Möwen. Mystisch, magisch, majestätisch. Der Anblick lässt uns demütig werden vor der Natur. Dankbar.

 Thanos freut sich an unserer Begeisterung, ist selbst immer wieder und immer noch hingerissen von dem, was seine Heimat bietet. Und was uns das Meer erlaubt zu sehen, denn hier lebt man mit den Gezeiten, richtet sich nach der Kraft des Meeres. Wie im bezaubernden Örtchen Klima, das mit bunten Fischerhäuschen die Kulisse zur Postkartenidylle macht. Wenn die Wellen durch den Wind so richtig hereingischten, dann kommen sie schon einmal bis ins Wohnzimmer. Hier lebt man damit. Das regt nicht einmal Touristen auf, die ein Häuschen gemietet haben. Griechische Gelassenheit ist ansteckend.

Fischerhäuschen, die im Sommer an Urlauber vermietet werden, erfreuen sich größter Beliebtheit in Klima, Milos. (Bild: Christa Blümel)
Fischerhäuschen, die im Sommer an Urlauber vermietet werden, erfreuen sich größter Beliebtheit in Klima, Milos.

Milos heißt diese entzückende Insel, die vor allem berühmt ist für die dramatische Klippenformation Sarakiniko in fotogenem Weiß. Und für die Strände, weit mehr als 80 sollen es sein. Pittoreske, wie aus einer Hochglanzwerbung. Hochinteressante – wie jene, die Abenteuerlustige sich nur erarbeiten können, indem sie sich dafür abseilen. Gefällige, an die sich Tavernen schmiegen, in denen man köstlich schmausen kann, die Füße im Sand, ein Glas in der Hand.

Milos, die einstige Bergbauinsel, heißt den Gast mit offenen Armen willkommen, biedert sich ihm aber niemals an. Bettenburgen wird man hier nicht sehen – genauso wenig wie ausgemergelte Esel, die dicke Touristen den Berg hinaufschleppen müssen. Dafür authentische Herbergen, Designjuwelen unter den Boutiquehotels, gemütliche Appartements. In Milos findet jeder die Stille, wenn er sie sucht, selbst im Hochsommer. Langweilig wird es dem Aktiven aber auch nie. Und die richtige Dosis gibt es an abendlicher Stimmung, schöne Geschäfte in einladenden Gassen, Bars, tolle Tavernen. Keine touristischen, extra für Urlauber, hier essen auch die Einheimischen.

Und zwar so, wie es uns auch gleich begeistert: Niemand bestellt auf den Kykladeninseln nur für sich allein, dafür gibt es viele Gerichte, die man untereinander teilt. So kann man sich durchkosten, vom Saganaki, dem käsigen Gaumenschmeichler, über Tsatsiki zu Calamari in kulinarischer Vielfalt, griechischem Salat mit Feta, den Dakos (Tomaten-Brot-Variante), frischem Fisch. Die Speisekarte ist bunt! Auf den griechischen Kykladeninseln kann man gar nicht schlecht essen, heißt es, aber dafür in den meisten Fällen spektakulär.

INFOS

Expertin Andrea Springer vom gleichnamigen Reiseveranstalter empfiehlt dank des Klimas und der Ziele abseits von Massentourismus Paros, Sifnos und Milos auch in der Hauptsaison.

  • Paros: Direkt ab Graz und Klagenfurt mit AvantiAir bis 28. 9., Rückflug via Athen (Tankstopp). Ab Wien über Santorin mit Austrian. Ab Wien über Athen mit Austrian/Sky express bzw. mit Aegean/Olympic.
  • Milos: Flug ab Klagenfurt oder Graz direkt nach Paros, mit Schiffstransfer nach Milos. Milos ab Wien via Santorin, weiter mit Fähre.
  • Sifnos: Flug ab Graz, Klagenfurt nach Paros; von Wien nach Santorin und per Fähre nach Sifnos.
    Alle Infos, auch zum Kombinieren der Inseln: www.springerreisen.at oder im Reisebüro bzw. einem der 22 Springer-Reisebüros, 0463/3870-0.
  • Allg. Infos: Griechische Zentrale für Fremden- verkehr: www.visitgreece.gr 

Die Venus – Aphrodite – von Milo wurde hier gefunden, die 2000 Jahre alte, so berühmte armlose Skulptur. Ein Bauer hatte sie dereinst auf dem Feld ausgegraben; er bekam dafür ein paar Münzen.

Für viele ist Milos die Insel der Herzen. Faszinierend, dass man dann auf eine Fähre steigt und nur einen Katzensprung entfernt ist von der nächsten, die aber ganz anders ist. Sifnos ist noch eine Spur ruhiger, jedes Örtchen hat seinen eigenen Charme, kündigt sich schon von Weitem durch die blaue Kuppel auf einem der blütenweißen Häuser an. Sifnos ist grandios für Wanderer, berühmt für die aufstrebende Gastroszene. Von der übrigens auch Tom Hanks und Barack Obama entzückt sein sollen, kann also schon sein, dass die beiden im Boot zum trendigen Strandrestaurant Omega 3 anschippern, wenn man gerade selbst mit einem Cocktail davor sitzt. Mit den Füßen im Sand, Sie wissen schon

Versüßt wird uns der Abschied nur durch unsere letzte Station im Inselhopping: Paros, ein weiteres Highlight. In den stylischen Vierteln von Naoussa und Parikia findet man das mondäne Leben, schicke Läden, gehypte Bars. Aber auch die Stille. Die Natur. Diese grenzenlose Freiheit, die sich aus Landschaft und Lässigkeit der Griechen ergibt.

Claudia Schiffer soll im nur wenige Fährminuten entfernten Antiparos heuer schon gewesen sein, auch Tom Hanks. Womöglich denken sogar solche Stars sich: „Irgendwann bleib i dann dort“. Auf den Inseln der Herzen.

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