Die Wiederansiedlung der Wölfe im Rahmen eines Programms des U.S. Fish and Wildlife Service im Yellowstone Nationalpark führte dazu, dass dort das natürliche ökologische Gleichgewicht in der Zwischenzeit wiederhergestellt wurde, wie ein Video von Sustainable Human (oben ansehen) zeigt. Die Fleischfresser sorgten etwa dafür, dass sich die Zahl der Wapitis, einer nordamerikanischen Rothirsch-Unterart, die sich nach der Ausrottung der Wölfe durch den Menschen stark vermehrt hatte, inzwischen halbierte.
Als Folge erholte sich die Vegetation im Yellowstone-Park deutlich, weil die Wapitis einen Teil der Jungbäume - vor allem jene, die dort wuchsen, wo sich die Wölfe gut verstecken konnten, verschonten. Auch den Bären hilft die Anwesenheit der Wölfe. Weil sie im Laufe der Jahre den Bestand der Huftiere deutlich reduzierten, wurden verschiedene Espen- und Weidengehölze weniger von den Rothirschen abgefressen und konnten wieder höher wachsen. Als Folge produzierten auch Beerensträucher wie etwa Johannis- , Stachel- und Himbeeren, die den Grizzlys als Futterquelle dienen, mehr Früchte (siehe Infobox).
Mehr Bäume, mehr Biber, mehr Vögel
An manchen Stellen verfünffachte sich das Baumwachstum innerhalb weniger Jahre, Das Mehr an Bäumen lockte auch zahlreiche Singvögel an und ließ die Biber, die Holz zum Bau ihrer Dämme brauchen, zurückkehren. In der Nachbarschaft der Nager siedelten sich in der Folge zudem Otter, Bisamraten, Reptilien und verschiedene Amphibien an, berichten Forscher, die die Veränderungen im Ökosystem des Yellowstone Nationalpark penibel dokumentieren.
Die Anwesenheit der Wölfe hat auch die Lebensbedingungen für die Koyoten verändert. Sie zählen zu den Verlierern, ihr Bestand hat sich seither halbiert. Weil sich die Koyoten vor allem von kleinen Nagetieren und Kaninchen ernährten, stieg deren Zahl in der Folge stark an, was wiederum die Population der Raubvögel im Yellowstone Nationalpark steigen ließ.
Der verstärkte Pflanzenwuchs veränderte auch die Erosionsanfälligkeit des Bodens, wodurch die Flussufer stabilisiert wurden. Als Folge haben die Flüsse begonnen, deutlich weniger zu mäandrieren.
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