Zwölf Cent zahlt Microsoft bei jedem verkauften Lumia-Smartphone drauf, berichtet der IT-Branchendienst "ZDNet". Und dabei sind Kosten für Marketing- und Forschungsausgaben noch gar nicht berücksichtigt. Die Folge: Bei Microsoft droht eine Abschreibung des Smartphone-Geschäfts, die den Unternehmensgewinn "erheblich belasten" könnte, warnt der Analyst Ben Thompson.
Microsoft hatte die Lumia-Smartphonesparte im Herbst 2013 von Nokia gekauft und dafür rund 5,4 Milliarden US-Dollar hingeblättert. In seiner Bilanz bewertet Microsoft den Zukauf noch mit fast dem gleichen Wert, den das Unternehmen 2013 für Nokias Handysparte gezahlt hat. Der eigentliche Marktwert dürfte mittlerweile deutlich darunter liegen.
Aufholjagd geht auf Kosten des Gewinns
Microsoft versucht seit Jahren, mit seinem Mobilbetriebssystem Windows Phone Marktanteile zu gewinnen und den großen Playern der Branche – Apple und Google – Kunden abspenstig zu machen. Bislang gelang das nur bedingt, Ende 2014 hatte Windows Phone einen Marktanteil von weniger als drei Prozent.
Deshalb hat der US-Konzern zuletzt vor allem mit günstigen neuen Lumia-Geräten, die ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen, um die Gunst der Kunden gebuhlt. Die Kampfpreise nagen freilich an Microsofts Gewinnen und zwingen das Unternehmen offenbar dazu, sich Marktanteile mit Verlusten zu erkaufen.
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