Offroad-Abenteuer. Das ist doch das mit den Pannen fernab der Heimat, Übernachten (bestenfalls) im Zelt und Leben von am Gaskocher aufgewärmtem Dosenfraß. Stimmt, aber es geht auch ganz anders, denn es gibt echtes Offroad-Erlebnis auch kombiniert mit höchstem Luxus und kulinarischem Genuss in einer Gegend so schön wie im Heimatfilm.
Das Projekt Spielberg bietet das in allen Varianten an. Ja, das sind die vom Red Bull Ring. Und genau dort kann man tatsächlich herrlich offroad fahren, sogar um den Ring herum, und zwar ohne das berühmte Asphaltband vorher umzugraben (schließlich soll da ja noch Formel 1, MotoGP usw. stattfinden).
Jenseits der Rennstrecke befindet sich ein Gelände-Parcours - ein riesiger Spielplatz, der Anfänger ebenso zufriedenstellt wie erfahrene Abenteurer. Erfahrene Instruktoren weihen einen in die Geheimnisse des abseitigen Spaßfahrens ein und stellen die passenden Fahrzeuge zur Verfügung. Man muss das auch nicht bierernst nehmen, sondern kann sich's einfach lustig machen, zum Beispiel mit Allrad-Buggys. 90 PS, Allradantrieb - oder sagen wir lieber Allradspieltrieb.
Dank Überrollkäfig und Hosenträgergurten ist man sicher unterwegs, auch wenn man ausgelassen herumtollt wie ein junger Hund. Anweisungen kommen vom Instruktor per Funk direkt in den Helm; die empfiehlt es sich zu befolgen.
Doch es gibt auch so richtig echtes Gelände, ohne Netze und doppelte Böden. Beim Projekt Spielberg ist das "die Gaal", ein riesiges Areal, das man befahren kann und darf: Berg, Wald, Schlamm, Gefahr. Ja, tatsächlich. Hier kann auch was passieren, wenn es blöd hergeht. Keine weichgespülten Offroadpisten, sondern Felsen, Abhänge und Nervenkitzel. Hier geht es wirklich darum, mit höchster Konzentration an seinen Gelände-Fahrfertigkeiten zu feilen.
"So langsam wie möglich, so schnell wie nötig" ist eine Grundregel im Gelände. Und mitdenken. Einmal mit dem Land Rover Defender zu früh in einen abschüssigen Hohlweg gefahren - schon wäre ich beinahe auf den Vordermann gerutscht. Nach geschätzt 50 haltlosen Metern. Ruhig bleiben und nicht auf den möglichen Einschlagpunkt starren, sondern an den Ausweg glauben und ihn suchen hilft mehr.
Manchmal darf es aber dann auch rasant zugehen - solange man weiß, was man tut. Und wo. Aber wie bekommt man sonst Fotos mit ein wenig Action? Eigentlich gar nicht das Metier des alten Briten, der in seinen Siebzigern jetzt aufs Altenteil geschickt wird. Sein Allradantrieb ist dafür gedacht, überall weiterzukommen, nicht für Drifts, die so sauber sein müssen, dass man den mutigen Fotografen, der am Wegrand kauert, nicht mitnimmt. Aber das nur am Rande.
Das Gelände ist so echt, dass ich, als Hunger aufkommt, Dosenravioli und Gaskocher auspacken will, doch stattdessen fahren wir ins Schloss Gabelhofen. Eine veritable Burg mit dicken Mauern, einem herrlichen Weinkeller und einer Haube - sprich einer Küche nahe am Paradies. Und das ist nur ein Teil des gastronomischen Konzepts des Projekt Spielberg.
So zeigt sich etwa am Hofwirt in Seckau die Heimatliebe vom Vater des Ganzen, Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz. Dabei handelt es sich nicht um ein x-beliebiges Wirtshaus, sondern um einen großen denkmalgeschützten Barockbau, den die Kirche recht hat herunterkommen lassen, als er noch zur Abtei Seckau gehörte. Mateschitz hat das Gebäude samt Fresken und kunstvollstem Stuck restaurieren lassen. Mit einem Millionenaufwand, der im Leben nicht wieder zu verdienen ist - schon gar nicht mit den günstigen Preisen, die eher einer Dorfschenke entsprechen als diesem Kleinod (das übrigens auch bei Hochzeitsgesellschaften beliebt ist). Bei aller Pracht: Hier trinkt der Bauer in der Früh auf dem Weg zum Feld noch seinen Kaffee, sagt der Wirt. Auf das Jakobsmuschel-Carpaccio, das ich gegessen habe, wird er wohl nicht so scharf sein.
Als Alternative zum Zelt darf ich hier das "Hotel Gschlössl Murtal" empfehlen. Nach einem anstrengenden Offroad-Tag ist der Wellness-Bereich etwas Herrliches. Und der Koch verwöhnt seine Gäste nicht nur, er lässt sie sogar in die Töpfe schauen.
Bevor es dann am nächsten Tag wieder ins Gelände geht. Oder doch auf die Rundstrecke?
Anmeldung und alle Infos unter www.projekt-spielberg.at oder auf Facebook.
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