Noch bis 29. Juli verteilt Microsoft Windows 10 gratis an Besitzer von Windows 7 und 8. Damit möglichst viele User aktualisieren, hat Microsoft im letzten Jahr zu teils penetranten Upgrade-Benachrichtigungen gegriffen, zudem wurde Windows 10 zum empfohlenen Update erklärt, das auf vielen PCs automatisch aufgespielt wurde. Eine Unternehmerin hat Microsoft deswegen jetzt verklagt - und 10.000 Dollar Schadensersatz bekommen.
Grund für die Klage: Die kalifornische Unternehmerin Teri Goldstein hat einem Bericht des IT-Portals "The Verge" zufolge festgestellt, dass ihr Computer das Upgrade auf Windows 10 vorgenommen hat, ohne zuvor um Erlaubnis zu fragen. Hätte der PC nach dem Upgrade noch funktioniert, wäre Goldstein darüber vielleicht nicht allzu sauer gewesen. Hat er aber nicht.
Nutzerin forderte Entschädigungszahlung
Die Unternehmerin verklagte Microsoft und forderte Kompensation für den kaputten Computer sowie den durch den IT-Ausfall entstandenen Verdienstausfall. US-Medienberichten zufolge gewann sie den Fall in erster Instanz, Microsoft verzichtete auf eine Anfechtung des Urteils und zahlte 10.000 Dollar.
Ein Microsoft-Sprecher erklärte, man habe deshalb nicht berufen, weil man die Kosten für ein weiteres Verfahren sparen wollte. Allerdings könnte Windows 10 trotzdem weitere Kosten verursachen: Goldstein ist schließlich nicht die einzige Windows-Nutzerin, die vom automatischen Upgrade überrascht wurde. In China streben zahlreiche frustrierte Windows-10-User derzeit ebenfalls eine Sammelklage gegen Microsoft an, manche von ihnen mit ähnlichen Geschichten wie Goldstein.
Nur noch ein Monat Zeit für Gratis-Upgrade
Während die Upgrade-Unwilligen über Windows 10 klagen, haben die Willigen indes nur mehr wenige Wochen Zeit, um das Microsoft-Angebot in Anspruch zu nehmen. Am 29. Juli endet die Gratis-Frist, fortan gibt es voraussichtlich keine automatischen Upgrades und von manchen als lästig empfundenen Benachrichtigungen mehr und Windows 10 wird wieder regulär verkauft.
Kosten wird Windows 10 in der Home-Variante 135 Euro, die Pro-Version schlägt mit 280 Euro zu Buche. Damit wird es preislich am Niveau der Vorgänger liegen. Der Kauf könnte übrigens auch Personen blühen, die vom Gratis-Upgrade Gebrauch gemacht haben. Dieses wird an die Hardware des PCs gebunden. Wird diese stark verändert - etwa durch eine umfangreiche Aufrüst-Aktion - kann die Windows-Aktivierung verfallen. Microsoft arbeitet an einer Lösung dafür und hat ein Tool zur Behebung von Aktivierungsproblemen angekündigt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.